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Drogenkonsum und -handel nimmt auch im Landkreis Meißen zu

27.03.2014 | von Frank Franz
Drogenkonsum und -handel nimmt auch im Landkreis Meißen zu
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Kleine Anfrage des NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Szymanski: Crystal Meth auf dem Vormarsch

Anläßlich eines Besuches des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) beklagte die Leiterin des Jugendheims in Strehla (Landkreis Meißen) die „starke Zunahme der Suchtproblematik in der Region“. Sowohl Eltern als auch die Jugendlichen selbst seien immer häufiger betroffen. Auf konkrete Nachfrage des NPD-Stadtrates Peter Schreiber räumte Bürgermeister Harry Güldner ein, daß sich diese Problematik nicht nur auf die Insassen des AWO-Heims und deren Eltern beziehe, die aus der gesamten Region kämen, sondern auch auf die Stadt Strehla selbst.

Hierzu stellte der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Szymanski eine Kleine Anfrage (Drs. 5/13722). Szymanski fragte unter anderem, welche aktuellen Erkenntnisse die Staatsregierung über die Entwicklung der Suchtproblematik auf dem Gebiet des Landkreises Meißen hat, wo im Landkreis Meißen die Brennpunkte für Suchterkrankungen und illegalen Drogenkonsum zu verorten sind, welche Erkenntnisse zu Drogenhandel, Drogendelikte und Drogenkonsum speziell in der Stadt Strehla bestehen und welche Maßnahmen die Staatsregierung ergriffen hat, um der zunehmenden Suchtproblematik wirkungsvoll zu begegnen.

Der Antwort von Sozialministerin Clauß (CDU) kann entnommen werden, daß der Alkoholmißbrauch zwar abgenommen, der Konsum von illegalen Drogen seit 2008 aber zugenommen hat. Ein besonders hoher Anstieg ist im Zusammenhang mit der neueren und besonders gefährlichen Droge Crystal Meth zu verzeichnen. Auch die Zahl der Rauschgiftdelikte insgesamt hat seit 2008 um etwa 50 Prozent zugenommen.

Auch wenn die Stadt Strehla bedauerlicherweise keinen Brennpunkt bei der Bekämpfung der Rauchgiftkriminalität darstellt, ist das Crystal-Problem auch dort virulent. Es häufen sich laut Aussage der Staatsregierung registrierte Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz jedoch vor allem in der Stadt Meißen, im Bereich Coswig/Weinböhla und im Raum Riesa.

Seitens der Staatsregierung werden als Gegenmaßnahmen der Versuch der Aufdeckung der Labore und Quellen vor allem in Tschechien sowie die Erhöhung des Verfolgungsdrucks auf den Handel und Schmuggel von Crystal im Freistaat genannt.

Die NPD-Fraktion sieht sich angesichts der dargelegten Zahlen in ihrer Forderung bestärkt, die Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien wieder einzuführen. Nur obligatorische Grenzkontrollen sind ein wirksames Mittel, um den Handel mit Drogen, die zu großen Teilen im Ausland produziert werden, zu bekämpfen. Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Polizei mag zwar der Informationsbeschaffung und auch der Zerschlagung internationaler Drogenkartelle dienen, sie ersetzt aber nicht die Grenzen als Garanten für echte innere Sicherheit.

Ronny Zasowk

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