Aktuell

Sitzenbleiben als Auslaufmodell?

20.02.2013 | von Frank Franz

Mario Löffler (NPD): „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ Über den Sinn des Sitzenbleibens wird seit langem gestritten. Jetzt plant Niedersachsen, künftig keinem Schüler mehr die „Ehrenrunde“ zuzumuten. Die rot-grüne Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag als Ziel festgelegt, Sitzenbleiben und Abschulung durch „individuelle Förderung“ überflüssig zu machen. Die Reaktionen aus den Bundesländern fallen –  pro wie contra – recht heftig aus. Der schulpolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Mario Löffler, erklärte dazu heute: „Ich halte die Breite und Schärfe der Debatte für maßlos übertrieben. Sie ändert nichts an den bekannten Fehlentwicklungen im Bildungsbereich und lenkt von anderen, wichtigeren Themen ab. Natürlich stellt sich auch mir die Frage, ob das Sitzenbleiben eine gute Sache darstellt – als Warnschuß, valides Druckmittel für Schüler mit mangelndem Ehrgeiz und Vorbereitung auf die Härten des Lebens – oder ob es einfach nur demotivierend, nutzlos und teuer ist. Es ist schließlich immer besser, bei erkannten Lernschwächen zeitnah zu handeln, um so das Entstehen größerer Wissenslücken zu verhindern. Dafür bedarf es intensiver Unterstützung – aber bitte innerhalb der Schulen und nicht durch den Einsatz überteuerter Nachhilfeinstitute! Die aktuelle Debatte begleitet negative Tendenzen, die in allen Bundesländern in unterschiedlicher Ausprägung zu erkennen sind. Es geht überhaupt nicht um das Wohl überforderter Schüler, sondern um die Kaschierung fehlgeschlagener bildungspolitischer Experimente. Wenn niemand eine Klasse wiederholen muß, fällt ein wichtiges Indiz für Fehlentwicklungen in den Schulen weg. Das böse Erwachen kommt dann spätestens bei der Arbeitsplatzsuche. Schon heute klagen zahlreiche Unternehmer über das sinkende Niveau der Schulabgänger. Ein Blatt Papier, auf dem ‚Abschlußzeugnis‘ steht, sagt oft nichts über die Kompetenzen in den grundlegenden Fächern aus. Auch heute sind Lesen, Schreiben und Rechnen keine Größen, die zu vernachlässigen sind. Das gleiche gilt für Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und andere ‚Sekundartugenden‘, ohne die es kein Fortkommen im Erwerbsleben gibt. Verschwiegen wird in dieser Debatte, daß sich die Mehrheit der Schüler nicht vom Sitzenbleiben bedroht fühlt, sondern von der zunehmenden Gewalt auf den Schulhöfen als Folge des Autoritätsverlusts der Lehrer und wachsender Überfremdung. Überaltertes und überfordertes Personal geht leider auch im Freistaat Sachsen immer häufiger mit einer maroden Bausubstanz der Gebäude einher. Das kann nicht verwundern, wenn die dafür nötigen finanziellen Mittel fehlen, weil sie für Bankenrettungen, eine übereilte Energiewende oder Auslandseinsätze verpulvert werden.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00
Fax: (0351) 493 49 30

]]>

Keine Kommentare möglich.