Aktuell

Finanzkrise und wirtschaftliche Unsicherheit werfen ihre Schatten voraus

30.05.2012 | von Frank Franz

Kleine Anfrage des NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel deckt auf: Suizide und psychische Erkrankungen nehmen massiv zu Die Zahl der Selbstmorde stieg in der Bundesrepublik im Jahr 2010 auf über 10.000 an. Laut Aussagen von Georg Fiedler vom Hamburger Therapie-Zentrum bedeuten diese 10.000 Selbsttötungen hochgerechnet mehr als 100.000 Suizidversuche. Von Experten werden der rapide Anstieg der Suizidzahlen und der evidente Zusammenhang mit den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise mit großer Sorge beobachtet. Auch psychische Erkrankungen nehmen in Zeiten der Finanzkrise zu, was sich darin niederschlägt, daß im Jahr 2011 rund 17 Prozent aller Arbeitnehmer wegen psychischer Störungen durch Überforderung im Krankenstand waren. Dies bedeutet einen massiven Anstieg um 130 Prozent. Zu diesem Themenkomplex stellte der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel eine Kleine Anfrage (Drs. 5/8862). Apfel fragte unter anderem, wie sich die Anzahl der gezielten Selbsttötungen in den Jahren seit 2009 entwickelt hat. Auch wollte er in Erfahrung bringen, inwieweit die Staatsregierung einen kausalen Zusammenhang zwischen den durch die Finanzkrise verursachten sozialen Erosionserscheinungen, der wirtschaftlichen Unsicherheit und der feststellbaren gesellschaftlichen Anonymisierung auf der einen Seite und der drastisch angestiegenen Zahl der Suizide auf der anderen Seite sieht. Des weiteren fragte Apfel, welche Maßnahmen die Staatsregierung für angezeigt sieht, einem Anstieg psychischer Störungen und suizidaler Risiken vorzubeugen. Der Beantwortung seitens der Staatsregierung ist zu entnehmen, daß die Zahl der Suizide auch in Sachsen von 2009 auf 2010 anstieg. Für 2011 liegen derweil noch keine Zahlen vor. Sozialministerin Clauß hält die Frage nach einem Zusammenhang zwischen den sozialen und wirtschaftlichen Verfallserscheinungen und dem deutlichen Anstieg der Selbsttötungen allerdings für inadäquat, obwohl sie zugestehen muß, daß suizidales Verhalten auch durch soziale Faktoren mitbedingt sein kann. Das Problem des Anstiegs psychischer Erkrankungen scheint die Staatsregierung erkannt zu haben, hat sie doch im Juni 2011 einen Zweiten Sächsischen Landespsychiatrieplan beschlossen, indem sie die Förderung psychischer Gesundheit und die Prävention psychischer Krankheiten als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe auffaßt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit hier den Versprechen seitens der Staatsregierung tatsächlich Maßnahmen folgen und nicht bloße Ankündigungsrhetorik bleiben. Die NPD-Fraktion erachtet einseitige Präventionsarbeit nicht für zielführend, da nur durch die Beseitigung der komplexen Ursachen – soziale Unsicherheit und Existenznöte, Vereinzelung und systematisches Auseinanderreißen familiärer Strukturen – Abhilfe geschafft werden kann.   Ronny Zasowk

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