Gitta Schüßler (NPD): „Vor allem die Erhöhung der Präsenz männlicher Lehrer an den Schulen wird dazu taugen, den Kindern die fehlenden männlichen Vorbilder zurückzugeben“
Mit äußerster Skepsis begegnete die familienpolitische Sprecherin der NPD-Fraktion, Gitta Schüßler, heute im Plenum einem Antrag der FDP für mehr Männer im Erzieherberuf. Hierbei wies sie auch auf den hohen Anteil der alleinerziehenden Frauen (92 % aller Alleinerziehenden) in Sachsen hin. „Der übergroßen Mehrheit der sächsischen Kinder, die bei Alleinerziehenden aufwachsen, fehlt also der Mann im Hause, der nun durch den Erzieher in der Kita ersetzt werden soll“, so die NPD-Abgeordnete.
Männer verstärkt in „bisher als frauentypisch angesehene Berufe“ bringen zu wollen, sei allein dem „wirtschaftlichen Nützlichkeitsdenken“ geschuldet, so Gitta Schüßler. Wolle man Kindern neben weiblichen auch männliche Vorbilder geben, müsse man das Problem jedoch von einer anderen Warte aus betrachten.
Gitta Schüßler hierzu:
„Der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann wies schon 2009 in seinem Buch ‚Rettet unsere Söhne. Wie den Jungs die Zukunft verbaut wird und was wir dagegen tun können’ darauf hin: ‚Die katastrophale Situation im Bildungs- und Lehrstellenwesen ist vor allem eine Katastrophe für die Jungen. Das liegt vor allem daran, daß Mädchen in der Bildungspolitik gezielt gefördert und die Jungs komplett vergessen wurden.’ Die wenigen bisher initiierten Jungen-Förderungsprojekte sind in Wirklichkeit nicht zur Stärkung unserer männlichen Jugend geeignet, sondern stellen nichts anderes dar als pro-feministische Sozialisations-Projekte. An dieser Stelle verbinden sich die vorwiegend ökonomischen Interessen der bürgerlichen Parteien mit dem gleichmacherischen Gender-Ansatz der Linken.“
Im Gegensatz dazu würde, so die NPD-Abgeordnete weiter, vor allem die Erhöhung der Präsenz männlicher Lehrer an den Schulen dazu taugen, den Kindern – Jungen wie Mädchen – die fehlenden männlichen Vorbilder zurückzugeben.
Schließlich folgerte Gitta Schüßler:
„Mit dem vorliegenden Antrag führt die bürgerliche Koalition auch den Gender-Mainstreaming-Ansatz fort. Die ‚genderorientierte Pädagogik’ kann nur dann schon in der Kita erfolgreich umgesetzt werden, wenn dort genug männliches Betreuungspersonal vorhanden ist, das den Gender-Ansatz – also die ‚Dekonstruktion der Geschlechterrollen’ – bereits voll verinnerlicht hat.
Schon schreibt die ‚taz’ in ihrer Ausgabe vom 30. September 2011 zu Familienministerin Schröders neuer Männerpolitik: ‚Männer in Kitas nützen wenig, wenn diese Männer nicht sensibel für stereotype Geschlechterbilder sind.’ Daher werden Sie es mit Ihrem Antrag weder den von der CDU vergessenen Konservativen noch den linken Parteien recht machen können.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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