
Wer heute die BILD-Zeitung zur Hand nimmt, findet auf Seite 1 die Schlagzeile “Stephanie zu Guttenberg: Pornographie verdirbt unsere Kinder”. Die Ehefrau des Bundesverteidigungsministers warnt fast auf einer ganzen Seite der BILD-Bundesausgabe vor der zunehmenden Verbreitung von Pornographie unter Jugendlichen.
Dazu erklärte der innenpolitische Sprecher der NPD-Fraktion Andreas Storr:
“Frau zu Guttenberg hat völlig recht. Die Zunahme des Porno-Konsums unter Jugendlichen und sogar Kindern ist wirklich besorgniserregend. Doch mir scheint, daß sich die Minister-Gattin in der Wahl des Blattes vergriffen hat, in dem sie mit ihren Warnungen an die Öffentlichkeit geht.
Gerade die BILD-Zeitung, aber auch viele andere Boulevard-Zeitungen wie z.B. die “Dresdner Morgenpost” bringen ständig Anzeigen von Prostituierten, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Mit Werbeslogans wie “Extremsklavin Gina 40 blondes, tabuloses + schmerzgeiles ###luder” (MOPO, 18.8.2010), “Neu! Mutti (40), Tochter (18)! 100 % echt, 100 % geil!” (MOPO, 30.1.2009) oder “Anrufen + ###” werden eindeutig pornographische Kontaktanzeigen auch Jugendlichen leicht zugänglich gemacht, die sonst nur mit Altersnachweis in einschlägigen Geschäften veräußert werden dürfen. In der gleichen Ausgabe, in der sich Frau zu Guttenberg Sorgen über den jugendlichen Pornokonsum macht, finden sich auf Seite 6 (hier “BILD Dresden”) neben drei vergleichsweise harmlosen Kontaktanzeigen die einschlägigen Angebote mehrerer “Telefon-Service”-Anbieter, die ebenfalls drastisch formuliert sind: “Reifes ###-Luder”, “### mich”, “###-Luder für 3 Cent”.
Wenn Jugendliche Tag für Tag mit solchen Anzeigen konfrontiert werden, die sie als völlig normal auffassen müssen, weil sie ja in der Zeitung stehen, muß man sich nicht wundern, daß sie bald auch härtere Pornographie konsumieren. Strafverfolger verlangen intern seit langem ein Vorgehen gegen diese Anzeigen, doch die wirtschaftlichen Interessen der Verlagskonzerne sind den politischen Entscheidungsträgern offenbar wichtiger als der Jugendschutz und die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität.
Unabhängig von dem aktuellen Beitrag von Stephanie zu Guttenberg in der BILD-Zeitung habe ich eine Kleine Anfrage an die sächsische Staatsregierung eingebracht, mit der ich auf das Porno-Problem in Tageszeitungen aufmerksam machen und die Verantwortlichen zum Handeln zwingen will.”
(Die Aussagen in den Anzeigen wurden aus Gründen des Jugendschutzes in der Fassung für den allgemeinen Infopost-Verteiler teilweise unkenntlich gemacht.)
Holger Szymanski
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00
Fax: (0351) 493 49 30
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