Aktuell

Unsere armen, dicken Kinder

04.08.2010 | von Frank Franz

Alle Jahre wieder kommt mit dem Einschulungstermin das Klagelied über zu dicke Kinder. So kann man auch heute – kurz vor Schuljahresbeginn – in der “Freien Presse” lesen: “In Sachsen ist beinahe jeder zwölfte Schulanfänger zu dick oder gar fettleibig. Von den im Freistaat jährlich mehr als 30.000 Erstklässlern wiegen nach Angaben des Sächsischen Gesundheitsministeriums in Dresden seit fünf Jahren zwischen 8,1 und 9,4 Prozent zu viel. Für den diesjährigen Schulstart erwarte die Behörde ähnliches.”

 
Im Anschluß daran werden die bekannten Gründe für die attestierte Fettleibigkeit und deren gesundheitliche Folgen im Erwachsenenalter benannt. Folgen wird die eine oder andere Stellungnahme sich verantwortlich fühlender Politiker und dann die nächste Runde im nächsten Jahr.
 
Die Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes in Dresden sprach zudem mit deutlichen Worten ein “Auseinanderdriften” im Bewegungsverhalten der Kinder an. Während immer mehr Kinder sportlich sehr gut gefördert werden, nimmt auf der anderen Seite der Fernsehkonsum zu – Kinder im Vorschulalter werden vor dem Fernseher “geparkt”.
 
Die schulpolitische Sprecherin der NPD-Fraktion, Gitta Schüßler, äußerte sich heute dazu wie folgt:
 
“Natürlich wird es immer einige Kinder geben, die kräftiger gebaut sind als andere, aber die Zunahme der übergewichtigen Schulanfänger, verbunden mit einer von Jahr zu Jahr ansteigenden Prozentzahl bei Defiziten im grob- und feinmotorischen Bereich, ist erschreckend. Für mich ist dies ein weiterer Beweis, daß Gesundheit, auch und gerade im Kindesalter, eine Frage des Geldbeutels ist. Normal- und gutverdienende Eltern können ihren Kindern die Mitgliedschaft in Vereinen, Sport-AGs usw. ermöglichen. Für sozial Schwache oder Alleinerziehende ist schon ein einziger Schwimmbadbesuch eine ernstzunehmende Kostenfrage.
 
Trotzdem bin ich der Meinung, daß nicht die Politik hier in erster Linie gefragt ist, sondern die Eltern. Natürlich unterstützen wir die Forderung nach einer gesunden Mahlzeit in Schule und Kindergarten und wir warten auch schon gespannt auf die groß angekündigte Aktion ‚Sachsen is(st) Apfel’. Aber in erster Linie ist es Sache der Eltern, ihre Kinder verantwortungsbewußt zu erziehen, zu ernähren und ihren Bewegungsdrang zu fördern.
 
Eine grundlegende Wende in der staatlichen Familienpolitik ist daher notwendig. Hierbei sollte der Schwerpunkt der Unterstützung bei den Eltern, insbesondere auch den sozial Schwachen liegen, statt lautstarke Minderheiten in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken.”
 
Holger Szymanski
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00
Fax: (0351) 493 49 30
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