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Immer mehr ausländische Ärzte im Freistaat tätig

28.04.2014 | von Redaktion
Immer mehr ausländische Ärzte im Freistaat tätig
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Kleine Anfrage des NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Szymanski zu Ärztemangel und Ärzten aus dem Ausland

Laut Bundesärztekammer blieben im Jahr 2012 rund 6.000 Ärztestellen in Krankenhäusern unbesetzt. Gut ausgebildete deutsche Ärzte wandern aus, weil ihre Tätigkeit hierzulande nur ungenügend vergütet wird. Seit April 2012 kann jeder Arzt in der Bundesrepublik die Zulassung beantragen, egal, welche Staatsangehörigkeit er besitzt. Arbeiteten 2002 noch rund 13.000 ausländische Ärzte in der Bundesrepublik, waren es 2012 bereits 32.000. Die meisten Mediziner, die 2012 eingewandert sind, stammen aus Syrien, Rumänien, Griechenland, Ungarn und Bulgarien. Elf von 16 Bundesländern verlangen nur allgemeine, mittelmäßige Deutschkenntnisse für die Berufslaufbahn.

Der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Szymanski stellte dazu eine Kleine Anfrage (Drs. 5/13952), mit der er in Erfahrung bringen wollte, wie sich seit 2010 die Zahl der nicht besetzten Planstellen für Ärzte entwickelte, wie viele ausgebildete Ärzte in ein anderes Bundesland oder ins Ausland abwanderten und wie viele ausländische Ärzte aus welchen Herkunftsländern sich seit 2010 im Freistaat niedergelassen haben. Auch fragte er, inwieweit zugewanderte Ärzte Nachweise über die Beherrschung der deutschen Sprache erbringen müssen.

Laut Antwort von Sozialministerin Clauß (CDU) ist der Ärztemangel in Leipzig, Dresden sowie den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Erzgebirgskreis, Vogtlandkreis und Bautzen am gravierendsten. Besonderer Mangel besteht in den Fachrichtungen Innere Medizin, Anästhesiologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Psychiatrie, Neurologie, Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin, Viszeralchirurgie und Allgemeine Chirurgie.

Zahlen zu abgewanderten Ärzten liegen der Staatsregierung – bezeichnenderweise – nicht vor. In Sachsen sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung 164 ausländische Ärzte in der vertragsärztlichen Versorgung tätig. Ermächtigte Ärzte werden hierbei nicht berücksichtigt. Für die Berufszulassung ist in Sachsen als Nachweis ausreichender Sprachkenntnisse ein Zertifikat der Niveaustufe B2 erforderlich, was auf der Kompetenzskala im Mittelfeld angesiedelt ist.

Die NPD-Fraktion spricht sich dafür aus, die Ausbildung von Medizinern im Freistaat voranzutreiben und stärkere Anreize zu setzen, daß ausgebildete Ärzte nicht abwandern, sondern sich vor Ort in Sachsen niederlassen. Dafür muß der Arztalltag wieder entbürokratisiert werden. Viele Ärzte beklagen vor allem, daß sie mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufwenden müßten.

Ausländische Ärzte sollten lediglich befristet beschäftigt werden und müssen einen Nachweis erbringen, daß sie der deutschen Sprache ausreichend mächtig sind, um ihrer verantwortungsvollen Aufgabe gerecht zu werden. Mittelmäßige Sprachkenntnisse sind hierfür nicht ausreichend.

Ronny Zasowk

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