Nationaldemokraten besuchten Gedenkstätte Bautzen anläßlich der Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein“ Am gestrigen Sonntag besichtigte eine Besuchergruppe des NPD-Kreisverbandes Görlitz gemeinsam mit dem NPD-Landtagsabgeordneten Arne Schimmer die Sonderausstellung „Wir wollen freie Menschen sein! – Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953“, die noch bis zum Ende des Jahres in der Gedenkstätte Bautzen zu sehen ist. Die Ausstellung dokumentiert auf großformatigen Plakaten die Geschichte des 17. Juni 1953 vom Tod Josef Stalins am 5. März 1953 über die Erhöhung der Arbeitsnormen im Mai 1953 und den Zug der Bauarbeiter der Stalinallee am 16. Juni 1953 bis hin zur Ausweitung der Arbeiterrevolte zum Volksaufstand und dessen tragischer Niederschlagung durch die sowjetische Besatzungsmacht am 17. Juni 1953. Beleuchtet werden auch die standrechtlichen Erschießungen und die Operationen des MfS nach dem Aufstand sowie die Denunziation der Massenstreiks und Demonstrationen als „faschistischer Putschversuch“ durch die SED-Führung.
Der NPD-Abgeordnete Arne Schimmer äußerte heute dazu:
„Wir Nationaldemokraten konnten es nie nachvollziehen, daß ausgerechnet die Regierung Kohl den 17. Juni als Feiertag abgeschafft und durch den 3. Oktober ersetzt hat – einen Tag, der ja letztlich nur für staatliches Handeln und nicht für eine revolutionäre Bewegung des Volkes steht. Gerade diese Entscheidung zeigt, daß in Deutschland die politischen Eliten immer noch große Angst vor dem eigenen Volk haben.
Tatsächlich wäre der 17. Juni der ideale Feiertag der Deutschen, denn der Heldenmut der damals Demonstrierenden und Streikenden im Angesicht von Sowjetpanzern und DDR-Staatsmacht kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dieser Mut blieb den Herrschenden immer ein Stachel im Fleisch, nicht nur in der DDR, wo die SED die eigenen Gewalt- und Unrechtsexzesse zum antifaschistischen Widerstandsakt umdeutete, sondern auch in der Bundesrepublik, wo es zur ‚Entspannungspolitik? der Regierung Brandt gehörte, die Feierstunde im Deutschen Bundestag zum 17. Juni abzusetzen – ein Umstand, der heute fast vergessen ist, an den unlängst aber die frühere Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld erinnerte.
Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur organisierte Ausstellung ist deshalb eine begrüßenswerte Initiative gegen die Bagatellisierung und Entsorgung eines der stolzesten Tage in der deutschen Geschichte. Die Ausstellung in der Gedenkstätte Bautzen, die immer einen Besuch wert ist, macht es einem wieder bewußt: Die deutsche Geschichte ist reich an Helden und Mythen, an tragischen Niederlagen und großen Kämpfen für Freiheit und Gerechtigkeit – und im Gegensatz zum weitverbreiteten Klischee sind die Deutschen eben kein Volk von autoritätshörigen Sklaven, sondern ein freiheitsliebendes und rebellisches Volk.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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