Thüringer „Verfassungsschutz“ verteilte Geld im Umfeld des Trios
Bei seiner Vernehmung durch den „NSU“-Untersuchungsausschuß des Sächsischen Landtages berichtete heute der Thüringer Zielfahnder Sven Wunderlich von einer Geldübergabe des Verfassungsschutzes an die damalige Freundin von Ralf Wohlleben, der gegenwärtig vor dem Oberlandesgericht München wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung angeklagt ist.
Wunderlichs Angaben zufolge übergab ein Beschaffer des Thüringer „Landesamtes für Verfassungsschutz“ in seinem Beisein an Frau W. bei einem Erstkontakt 200,- DM. Nach Aussage des Beamten soll es weitere ähnliche Vorgänge gegeben haben. Als er dazu Ausführungen machen wollte, unterbrach ihn der Ausschußvorsitzende Patrick Schreiber (CDU) mit der Begründung, dies habe nichts mit Sachsen zu tun und falle damit nicht unter den Untersuchungsauftrag des sächsischen Untersuchungsausschusses. Aus Zeitgründen wurde die Vernehmung des Thüringer LKA-Beamten unterbrochen und soll demnächst fortgesetzt werden.
Arne Schimmer, Obmann der NPD-Fraktion im Untersuchungsausschuß, erklärte nach der Sitzung zur Aussage von Wunderlich:
„Die bisher gemachten Aussagen von Herrn Wunderlich waren sehr aufschlußreich. Er hat bekanntlich bereits vor vielen Jahren den Verdacht geäußert, daß der ‚Verfassungsschutz‘ Informationen unterdrückt, die für die Fahndung nach dem Trio wichtig gewesen wären.
Es ist bezeichnend, daß der Ausschußvorsitzende eingriff, als Wunderlich Anhaltspunkte für seine Vermutung nannte. Immerhin konnte der Beamte noch von der Geldübergabe an die damalige Freundin von Ralf Wohlleben berichten.
Damit steht fest, daß im Umfeld des Trios vom Verfassungsschutz Geld verteilt wurde. Wie das Geld verwendet wurde, bleibt vorerst offen.
Es ist nun die Aufgabe der Untersuchungsausschüsse und der Medien, diesem Hinweis nachzugehen und der Verstrickung des ‚Verfassungsschutzes‘ in den NSU-Komplex aufzuklären.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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