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Massive Zunahme von Eßstörungen bei Kindern und Jugendlichen

08.01.2013 | von Frank Franz

Kleine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel: Staatsregierung ignoriert Problematik Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts leidet mittlerweile jedes fünfte Kind zwischen 11 und 17 Jahren an einer Eßstörung. Fälle von gestörtem Eßverhalten haben in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel stellte dazu für Sachsen eine Kleine Anfrage (Drs. 5/10519). Apfel wollte unter anderem wissen, wie viele Fälle von Eßstörungen bei Kindern und Jugendlichen in den Jahren seit 2008 im Freistaat festgestellt wurden und worin nach Ansicht der Staatsregierung die Ursachen für die drastische Zunahme der Fälle von Eßstörungen liegen. Auch wollte er in Erfahrung bringen, auf welche Höhe sich die geschätzten Folgekosten für die Behandlung derartiger Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen belaufen und welche therapeutischen Methoden bisher im Freistaat zum Einsatz kommen. Die Staatsregierung weiß in ihrer Beantwortung lediglich Zahlen von stationär behandelten und Sterbefällen zu nennen, die Dunkelziffer der Betroffenen dürfte also erheblich höher liegen. Für 2011 und 2012 liegen bisher nur unvollständige bzw. keine belastbaren Zahlen, so daß sich nur die Jahre 2008-2010 vergleichen lassen. Allein die Zahlen von unter 15-Jährigen, die an einer zum Teil schweren Eßstörung litten, nahmen von 2008 bis 2010 um 73 Prozent zu. Die Fallzahlen bei den 15-27-Jährigen verharren auf hohem Niveau.   Obwohl die Zahlen eine eindeutige Sprache sprechen, meint die Staatsregierung, das Problem leugnen zu können. Ihrer Ansicht nach kann keine Rede davon sein, daß Eßstörungen bei Kindern und Jugendlichen zunehmen würden. Auch zu Behandlungs- und Folgekosten liegen ihr keine Zahlen vor. Sie verweist vielmehr darauf, daß in diesem Kontext eine weitere Studie des Robert-Koch-Instituts hilfreich wäre. In ihrer Beantwortung zählt die Staatsregierung zudem einige tiefenpsychologische, familienorientierte und systemische Behandlungsmethoden auf, doch ohne konkrete Ergebnisse mitteilen zu können. Die NPD-Fraktion fordert die Staatsregierung auf, intensive Studien in Auftrag zu geben, mit denen sowohl die Ursachen für die Zunahme von Eßstörungen als auch die Wirksamkeit von Behandlungsmethoden in Erfahrung gebracht werden können. Die bisherigen Antworten der Staatsregierung lassen darauf schließen, daß Staatsministerin Clauß das Problem nicht präsent ist und bisher keinerlei Lösungsbedarf seitens der Staatsregierung gesehen wird. Ronny Zasowk

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