Dramatische Wende im NSU-Fall: Innenministerium rief mutmaßliche Mittäterin Beate Zschäpe an
Der Fall um die ominöse „Zwickauer Zelle“, die in Medienberichten zumeist unter dem Kürzel „NSU“ firmiert, hat heute die wohl dramatischste Wendung seit Bekanntwerden der jener Gruppe zugeschriebenen Taten erfahren. Wie die Zeitungen „Neues Deutschland“ und „Berliner Kurier“ berichten, versuchte ein Anrufer, dessen Nummer auf das sächsische Innenministerium registriert ist, die mutmaßliche Mittäterin Beate Zschäpe am 4. November 2011 – also am Tag der mutmaßlichen Selbsttötung von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt und am Tag des von Beate Zschäpe gelegten Wohnungsbrandes in Zwickau – anzurufen.
Nach dem Zeitungsbericht im „Neuen Deutschland“ erfolgten auch insgesamt 18 erfolglose Anrufe der Polizei auf Zschäpes Handy. Am erklärungsbedürftigsten erscheint ein Anruf, den die Polizei bereits um 12:11 Uhr bei ihr tätigte – rund eine Dreiviertelstunde nachdem Zschäpes mutmaßliche Mittäter Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos nach offizieller Lesart in ihrem Wohnmobil Selbstmord begingen und mehr als drei Stunden vor dem Wohnungsbrand in der Frühlingsstraße.
Hierzu erklärte heute der Landtagsabgeordnete Arne Schimmer, der die NPD-Fraktion im sächsischen Untersuchungsausschuß zur „Zwickauer Zelle“ vertritt:
„Die Legende des sächsischen Polizeipräsidenten und CDU-Funktionärs Bernd Merbitz, nach der man nach dem Wohnungsbrand die unter falschem Namen in der Frühlingsstraße wohnhafte Beate Zschäpe über eine von Nachbarn ermittelte Nummer erreichen wollte, um sicherzustellen, daß diese nicht in der Wohnung umgekommen ist, gerät ins Wanken. Wenn bereits Stunden vor der Explosion ein Anruf der Polizei bei Beate Zschäpe erfolgte, kann dies wohl kaum mit dem Wohnungsbrand zusammenhängen.
Dem unbefangenen Betrachter drängt sich daher nicht nur der Verdacht auf, daß die Behörden, insbesondere das beim Innenministerium angesiedelte ‚Landesamt für Verfassungsschutz’, schon frühzeitig über die Taten der sogenannten ‚Zwickauer Terrorzelle’ informiert, wenn nicht gar involviert waren, sondern auch, daß Beate Zschäpe eine andere Rolle spielte, als der Öffentlichkeit bislang bekannt ist. Hiermit meine ich beispielsweise eine Tätigkeit als Informantin oder V-Frau des Geheimdienstes.
Ich werde die neue Sachlage – vorbehaltlich einer Prüfung der Angaben des ‚Neuen Deutschlands’ – in der nächsten Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Sprache bringen und dringend Aufklärung über die Telefon-Hotline der mutmaßlichen Terroristin Beate Zschäpe zum Innenministerium verlangen. Den Vertretern der Linksfraktion sei an dieser Stelle geraten, den ideologisch motivierten Antifa-Quatsch im Ausschuß endlich ad acta zu legen und sich stattdessen ebenfalls der Frage zu widmen, wie tief staatliche Stellen und Geheimdienste in das Treiben des NSU wirklich verstrickt sind.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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