Aktuell

Nationaldemokraten prangern Unrecht in früheren DDR-Kinderheimen an

10.05.2012 | von Frank Franz

Mario Löffler (NPD): „Ehemalige Funktionäre des SED-Regimes, die heute wieder politische Ämter innehaben, sind in die Pflicht zu nehmen“ Die NPD-Fraktion begrüßte heute eine von der Regierungskoalition auf die Tagesordnung gesetzte Aktuelle Debatte zum DDR-Unrecht in Kinderheimen. „Die Betroffenen haben viel zu lange warten müssen, um sich Gehör verschaffen zu können“, so der NPD-Abgeordnete Mario Löffler. Löffler machte darauf aufmerksam, daß die Aufarbeitung des Unrechts in den DDR-Erziehungsanstalten lange Zeit keine Rolle in der bundesrepublikanischen Erinnerungskultur spielte. Hierzu führte er aus: „Die Geschichte der Heime und Jugendwerkhöfe in der DDR wurde in der Öffentlichkeit weitgehend ausgeblendet. Selbst der geschlossene Werkhof in Torgau brauchte zwei Jahrzehnte, um eine Beachtung zu finden, die seiner Bedeutung gerecht wird. Daran hat sich jetzt einiges geändert. Seit einigen Monaten wird nicht nur über Mißbrauchsfälle in sexueller Hinsicht diskutiert. Der Mißbrauch der Erziehungssysteme selbst wird thematisiert, Betroffene kommen nach vor Jahrzehnten erlittenem Unrecht zu Wort. Möglichkeiten der Entschädigung mußten allerdings per Gerichtsurteil erzwungen werden.“ In diesem Zusammenhang mahnte Löffler allerdings zur Differenzierung an. „Natürlich gab es Kinder und Jugendliche, die aus problematischen Verhältnissen kamen und für die eine Einweisung in ein Heim die richtige Lösung darstellte, und natürlich muß man unterscheiden zwischen Kinder- und Spezialheimen. Es bringt überhaupt nichts, eine überwiegend korrekte pädagogische Betreuung mit den brutalen Verhältnissen in den Strafanstalten gleichzusetzen“, so der NPD-Abgeordnete. Es gebe, so Löffler weiter, heute durchaus auch frühere DDR-Pädagogen, die kritisch auf die Methodik der Erziehungseinrichtungen zurückblickten. Dies sei jedoch die Ausnahme, denn zu groß erscheine den meisten die Gefahr, Fehler der Vergangenheit zuzugeben und dafür Nachteile in der Gegenwart hinnehmen zu müssen. Löffler abschließend in Richtung der Linksfraktion: „Es bleibt die Frage nach der Verantwortlichkeit. Natürlich ist hier zunächst einmal Margot Honecker zu nennen. Aber es gab auch Verantwortliche vor Ort. Ganze Geschwader von Funktionären saßen in SED-Kreis- und Bezirksleitungen sowie in den Räten der Kreise oder Bezirke und waren für die Jugendhilfe bzw. die Volksbildung verantwortlich. Sie müssen sich fragen lassen, warum sie von offensichtlichen Fehlentwicklungen keine Kenntnis hatten oder warum sie trotz entsprechender Kenntnisse nicht handelten. Vielleicht könnten uns Abgeordnete, die damals entsprechende Stellen inne hatten, Aufklärung darüber gewähren.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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