Jürgen Gansel (NPD): „Mit den Geldern für Euro-Rettung, City-Tunnel und SLB-Pleite hätten genügend Lehrer für Sachsen eingestellt werden können “
In der heutigen Aktuellen Debatte zur Bildungspolitik erklärte der NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel, daß ihm der kürzliche Rücktritt des CDU-Bildungsministers Roland Wöller „einen gewissen Respekt“ abnötige. „Diese Konsequenz unterscheidet ihn von den ganzen überzeugungslosen Abnickern und Politik-Statisten im Kabinett Tillich“, so Gansel, der auch hochschulpolitischer Sprecher der Nationaldemokraten ist.
Jürgen Gansel legte die Fakten schonungslos offen, indem er ausführte:
„Das Finanzministerium weigerte sich – natürlich mit Rückendeckung des Ministerpräsidenten – bislang hartnäckig, den schon jetzt offenkundigen Lehrermangel mit Unterrichtsausfall und Qualitätsverfall zur Kenntnis zu nehmen.
Nach Angaben des Kultusministeriums fielen im Schuljahr 2010/2011 mehr als 774.000 Unterrichtsstunden außerplanmäßig aus – das sind 3,6 Prozent. Mit anderer Zählweise kommt man sogar auf fünf Prozent Unterrichtsfall. Auch andere alarmierende Fakten liegen längst auf dem Tisch: Bis 2020 werden in Sachsen etwa 10.700 Pädagogen aus dem Dienst scheiden, die meisten schon ab 2015.
Damit droht vor allem Grund- und Mittelschulen ein gefährlicher Aderlaß.
Wie nötig neuer Lehrernachwuchs ist, zeigt eine weitere Prognose für das Jahr 2030.
Danach werden 21.000 der jetzt noch 32.000 tätigen Lehrer nicht mehr vor der Klasse stehen, denn das Durchschnittsalter der Lehrer liegt schon jetzt schon bei 50 Jahren.“
Spare man in Sachsen weiterhin bei der Einstellung von Lehrern, werde dies verheerende Folgen zeitigen, zumal für die kommenden Jahre von Experten ein Bedarf von über 7.000 Lehrerstellen prognostiziert werde. In Dresden und Leipzig immatrikulierten sich jährlich aber nur 1.400 Studierende für Lehramtsstudiengänge. Zudem sei die Abbrecherquote sehr hoch, was unter anderem am fehlenden Praxisbezug des Lehramtsstudiums und der mangelnden Beratung und Betreuung durch das universitäre Umfeld liege.
Gansel abschließend zu den wirklichen Einsparpotentialen zur Finanzierung einer tragfähigen Schulpolitik:
„Als Vorwand für die unverantwortliche Sparpolitik im Bildungssektor muß immer wieder die Haushaltssolidität herhalten. Aber dann sollte endlich mal an den richtigen Stellen gespart werden. Beim Bund, der seine Geldprobleme an die Länder durchreicht, liegen die immensen Einsparpotentiale bei den astronomischen Summen für die Euro-Rettung und die Subventionierung südeuropäischer Pleitestaaten. Nach der Erhöhung der sogenannten ‚Brandmauer’ gegen die Euro-Krise liegt der deutsche Haftungsanteil bei 250 Milliarden Euro!
Und in Sachsen gäbe es erhebliche Finanzmittel für Lehrereinstellungen, wenn die Staatsregierung nicht mehr als eine halbe Milliarde Euro im Leipziger City-Tunnel versenkt und für die Pleite der Sächsischen Landesbank verschleudert hätte!
Vor den finanziellen Folgen der internationalen Zockergeschäfte der früheren Landesbank hat die NPD seit ihrem Landtagseinzug 2004 wieder immer gewarnt. Bis heute mußte der sächsische Steuerzahler für die politischen Aufsichts- und Kontrollmängel der Staatsregierung gegenüber den Bankvorständen mehr als 311 Millionen berappen – Geld, das unseren Schulen nun so bitter fehlt.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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