Aktuell

Untätigkeit der Staatsregierung gegenüber der Zunahme von Alkoholismus bei sächsischen Senioren

22.03.2012 | von Frank Franz

Kleine Anfrage des NPD-Fraktionsvorsitzenden zu einem bisher vernachlässigten Problem Immer häufiger klagen Mitarbeiter von Kliniken und Pflegediensten über den zunehmenden Alkoholmißbrauch auch bei älteren Menschen. Dies hat auch gesellschaftliche und politisch verursachte Hintergründe. Liegt es bei jüngeren Menschen vor allem am Verfall geltender Werte und Normen in unserer Gesellschaft, dürften zunehmende Einsamkeit, das Abnehmen sozialer Kontakte und das gesellschaftlich vermittelte Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, bei älteren Menschen die Hauptursachen sein. Zu diesem Themenkomplex stellte der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel nun eine Kleine Anfrage (Drs. 5/8301). Apfel wollte u. a. das Ausmaß von Alkoholmißbrauch bei sächsischen Senioren in den letzten Jahren und die von der Staatsregierung geschätzte Dunkelziffer in Erfahrung bringen. Des weiteren fragte er an, wo die Staatsregierung die Ursachen für das wachsende Problem sieht und welche Gegenmaßnahmen initiiert wurden. Die von der Staatsregierung übermittelten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Alkoholismus unter Senioren ist ein zunehmendes Problem im Freistaat Sachsen. In fast allen Städten und Kreisen hat die Zahl der Betroffenen seit 2007 zugenommen, zum Teil in drastischem Ausmaß. Im Landkreis Nordsachsen beispielsweise hat sich die Zahl der Betroffenen in diesem überschaubar großen Zeitraum verdoppelt. Auch in anderen Kreisen wie dem Erzgebirgskreis, dem Vogtlandkreis und der Stadt Dresden sind die Zahlen der Betroffenen massiv gestiegen. Die Zahlen lassen erkennen, daß der Alkoholmißbrauch unter Senioren zu einem gesellschaftlich virulenten Problem wird, wenn nicht bald Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Eine Dunkelziffer kann die Staatsregierung nicht benennen, da keine seriösen Schätzungen vorliegen – wahrscheinlich auch, weil dieses Problem bisher kaum wahrgenommen wurde. Die Ursachen, die die Staatsregierung herausarbeitet, sind dieselben, die mittlerweile bundesweit als Hauptprobleme gesehen werden. Die durch die immer deutlicher zutage tretende demographische Katastrophe hervorgerufene Vereinsamung und Kontaktarmut vieler älterer Menschen und die nachhaltige Zerstörung der Familien schaffen ein soziales Umfeld, in dem Suchterkrankungen sich häufen. Gegenmaßnahmen hat die Staatsregierung keine aufzubieten. Sie verweist in ihrer Beantwortung der Anfrage Apfels lediglich auf Programme der Diakonien und anderer sozialer Einrichtungen – die Politik scheint sich dieses Problems nicht annehmen zu wollen! Die NPD-Fraktion betrachtet dieses offensichtliche Desinteresse der Staatsregierung als bedenklich und fordert nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung von Familien, zur Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und von Programmen, die für Senioren ein intaktes soziales Umfeld schaffen, in dem sie sich gebraucht und als wertvollen Teil des Volkes akzeptiert fühlen. Ronny Zasowk

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