NPD-Fraktion wird parlamentarische Initiative zur Rettung der Arbeitsplätze in Plauen ergreifen
Wie gestern abend bekannt wurde, ist die Zerschlagung des insolventen Druckmaschinenherstellers Manroland und dessen Teil-Übernahme durch den Lübecker Possehl-Konzern nun beschlossene Sache. Damit droht auch am Standort Plauen im Vogtland ein massiver Abbau von Arbeitsplätzen.
Das Plauener Werk soll aus dem Unternehmen ausgelagert und in einer eigenen Zulieferer-Gesellschaft weitergeführt werden. Von bislang 700 Arbeitsplätzen sollen nur knapp 300 erhalten bleiben. Während sich Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) zufrieden mit dieser „Lösung“ zeigte, übt die NPD-Fraktion harsche Kritik und fordert die Rettung aller Arbeitsplätze im früheren Plamag-Werk in Plauen.
Hierzu erklärte heute der NPD-Abgeordnete Arne Schimmer, der in Plauen ein Bürgerbüro unterhält:
„Daß Manroland nicht, wie von vielen befürchtet, an die US-Heuschrecke Platinum Equity veräußert wurde, ist zwar zu begrüßen, doch Grund zur Entwarnung bietet die nun beschlossene Zerschlagung des Konzerns beileibe nicht.
Fakt ist: Über die Hälfte der Stellen in Plauen werden den Planspielen der Bosse zum Opfer fallen, Hunderte von Menschen wird das Schicksal der Arbeitslosigkeit ereilen. Die Aussage Morloks, daß durch die Umstrukturierung langfristig neue Arbeitsplätze entstehen könnten, ist reines Wunschdenken und entbehrt nach derzeitigem Stand jeglicher Grundlage. Einmal mehr offenbart sich hier der zynische Umgang der herrschenden politischen Klasse mit den Menschen in dem schon jetzt arg gebeutelten Vogtland.
Wir Nationaldemokraten fordern ein solides Rettungskonzept der Staatsregierung für das ehemalige Plamag-Werk in Plauen, wozu auch die Übergangsfinanzierung in Form einer staatlichen Bürgerschaft zählt. Zudem regen wir an, mit den anderen Bundesländern, in denen sich Manroland-Standorte befinden, den drei Druckmaschinenherstellern Heidelberger Druckmaschinen AG, König & Bauer AG und Manroland AG sowie den beteiligten Banken ein mittelfristiges Konsolidierungskonzept für die deutsche Druckmaschinenindustrie zu erstellen, erforderlichenfalls mit einem allmählichen Herunterfahren der Kapazitäten zu einer langfristig tragbaren Größenordnung.
Nach den Schließungen von Enka Elsterberg, Nema Netzschkau, Neoplan Plauen und Narva Plauen droht der Stellenabbau bei Manroland Plauen und die alles andere als gesicherte Zukunft des Werks der letzte Sargnagel für die alte und traditionsreiche Industrieregion Vogtland zu werden. Der Freistaat Sachsen muß angesichts der neuen Hiobsbotschaften für das Vogtland und ganz Westsachsen nun endgültig seine wirtschaftspolitische Strategie ändern.
Wir werden schon in der nächsten Woche parlamentarisch die Initiative ergreifen, um dem Landtag unsere Vorschläge zur Rettung der Arbeitsplätze in Plauen zu unterbreiten.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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