Arne Schimmer (NPD): „Die Zerschlagung von Manroland muß verhindert und das Werk im Vogtland erhalten werden“
Die Pläne zur Zerschlagung des insolventen Druckmaschinenherstellers Manroland und damit auch die Gefährdung von rund 700 Vollzeit-Arbeitsplätzen am Standort Plauen im Vogtland nehmen immer konkretere Formen an. Wie verschiedenen Presseberichten zu entnehmen ist, bemüht sich die Insolvenzverwaltung nun um ausländische Investoren, vornehmlich aus Fernost.
Auch die Gespräche von Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) mit IG Metall, Insolvenzverwaltung und Unternehmensleitung dürften keine echte Sicherheit für die Beschäftigten in Plauen mit sich bringen. Einen umfassenden Rettungsplan wird es auch diesmal unter Garantie nicht geben.
Die NPD-Fraktion lehnt den Ausverkauf des ehemaligen Plamag-Betriebes in Plauen an asiatische oder andere ausländische „Investoren“ grundsätzlich ab, steht doch insbesondere beim Verkauf an chinesische Großkonzerne zu befürchten, daß sie lediglich das Know-how abziehen und die Technologie abkupfern, bevor sie das Werk dann abwickeln und die Arbeitsplätze vernichten werden.
Als einzige Fraktion hat die NPD bereits einen Antrag (Drs. 5/7810) in den Geschäftsgang eingebracht, der die Zerschlagung von Manroland, die Liquidation des Standortes Plauen und das Aufrollen der deutschen Druckmaschinenindustrie durch ostasiatische Konzerne verhindern soll.
Hierzu erklärte heute der NPD-Landtagsabgeordnete Arne Schimmer, der im vogtländischen Plauen ein Bürgerbüro unterhält:
„Spätestens seit 2005, als der einstige Mutterkonzern der MAN Roland Druckmaschinen, später in Manroland umgetauft, seine Aktienmehrheit an den Münchner Finanzinvestor Allianz Capital Partners veräußerte, befand sich auch das nach der Wende einverleibte ehemalige Plamag-Werk in Plauen in unsicheren Gewässern – geriet es doch damit zwischen die Mühlsteine der Vernichtungsmaschinerie des Globalismus und der international operierenden Finanzindustrie.
Nun drohen die Zerstückelung von Manroland und die Veräußerung der Filetstücke an kapitalstarke chinesische Mischkonzerne wie Shanghai Electric, die starkes Interesse am Offenbacher Werk bekundet haben, weil es sich dabei um ein besonders modernes Bogenoffsetdruckmaschinen-Werk handelt, mit dem die Chinesen auf dem Weltmarkt eine Spitzenstellung erreichen könnten. Insolvenzverwalter Schneider hat sehr deutlich gemacht, daß er schon bald eine ‚Lösung’ sehen will und diese eigentlich nur für realistisch hält, wenn Manroland gestückelt wird, um die besonders begehrten Teile verkaufen zu können.
Ein Verkauf der Manroland AG oder Teile davon an einen ostasiatischen Investor würde nicht nur das baldige Aus für die 700 Arbeitsplätze in Plauen bedeuten, sondern auch den Niedergang der gesamten deutschen Druckmaschinenindustrie einleiten. Denn: Bogenoffsetdruckmaschinen sind in China beliebt, die chinesischen Hersteller aber gegenüber dem deutschen Weltmarktführer Heidelberger Druckmaschinen AG, der sich auf diese Druckmaschinen spezialisiert hat und auf dem chinesischen Markt sehr aktiv ist, kaum konkurrenzfähig. China hegt nun die berechtigte Hoffnung, mit der Spitzentechnologie aus dem zerschlagenen Manroland-Konzern selbst die Weltmarktführerschaft zu erreichen und damit selbst marktbeherrschend zu werden. Für die Heidelberger Druckmaschinen AG würde eine derartige Entwicklung möglicherweise das Aus bedeuten, denn der chinesische Markt ist derzeit ihr größter Markt und für das mit relativ kleinen Margen arbeitende Unternehmen schlicht unverzichtbar. Die Manroland-Pleite wird somit Folgen nach sich ziehen, deren Dimensionen weit über Sachsen hinausgehen.
Wir fordern daher von der Staatsregierung, gemeinsam mit den anderen Regierungen der Bundesländer, in denen Manroland-Standorte beheimatet sind, die Zerschlagung des Unternehmens zu verhindern und insbesondere den Standort in Plauen zu erhalten. Ein Ausverkauf der sächsischen und deutschen Druckmaschinen-Industrie an China ist unter allen Umständen zu verhindern!“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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