Alexander Delle (NPD): „Nicht nur im Interesse der Sicherung von Arbeitsplätzen muß der Standort erhalten werden“
Heute fand im Ausschuß für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Sächsischen Landtages eine Öffentliche Anhörung zur Zukunft des Rangierbahnhofs Dresden-Friedrichstadt statt. Obwohl die Pläne für die Schließung dieses bedeutsamen Logistikstandortes seit Jahren bekannt sind und teilweise bereits umgesetzt wurden, konnte sich die antragstellende Fraktion der SPD erst jetzt dazu durchringen, die Meinung von Fachleuten zu diesem Thema einzuholen.
Die Ergebnisse der Anhörung sind ernüchternd: Nachdem in den letzten zwei Jahrzehnten ein massiver Personalabbau vorgenommen wurde und derzeit nur noch 267 Beschäftigte ihrer Arbeit nachgehen, werden es künftig ganze 14 Angestellte sein, die einen Restbetrieb fortführen.
Grund für diesen Schrumpfungsprozeß sind wie immer Kostenfragen. Dabei werden Probleme der Verkehrssicherheit auf der Schiene beiseite geschoben. Wurden früher – im Rahmen der Grenzkontrollen – schrottreife Waggons bereits vor der Grenze aussortiert, so fahren sie jetzt bis nach Dresden und sollen künftig unkontrolliert bis Leipzig-Engelsdorf und später Halle/Saale durchlaufen. Gebrochene Federn, eingeschliffene Radsatzwellen oder Überbreiten bis zu einem Meter können dann zu Havarien einschließlich schwerster Unfälle mit Personenschäden führen. Schon jetzt ist die Lärmbelästigung, die von veralteten Waggons ausgeht, vielerorts kaum noch auszuhalten und hat zur Gründung zahlreicher Bürgerinitiativen geführt.
Der der Obmann der NPD-Fraktion im Ausschuß für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Alexander Delle, kritisierte heute diese Entwicklung scharf:
„Dresden ist ein wichtiger Eisenbahnknoten im Güterverkehr. Wesentlicher infrastruktureller Bestandteil dieses Knotens ist der Rangierbahnhof Dresden-Friedrichstadt. Es ist unverantwortlich, Gesundheit und Leben sächsischer Bürger in Gefahr zu bringen, nur um Transporte auf der Schiene vermeintlich kostengünstiger zu ermöglichen. Den Hinweisen von Fachleuten, die vorhandene Infrastruktur für andere Interessenten zu öffnen, steht die massive EU-Förderung von Logistikzentren jenseits der tschechischen Grenze entgegen. Das ist ein Skandal, da diese Fördermittel, die letztlich vom deutschen Steuerzahler aufgebracht werden müssen, in den Erhalt und die Umstrukturierung einheimischer Verkehrsplätze zu investieren sind. Das ist eine der Voraussetzungen, um die weitere Abwanderung von Fachkräften zu verhindern und der Entleerung ganzer Landschaften entgegenzutreten. Nicht nur im Interesse der Sicherung von Arbeitsplätzen muß deshalb der Standort Dresden-Friedrichstadt als Grenzbahnhof erhalten werden.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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