In einem Schreiben an Prof. Dr. Karola Wille vom 26. Oktober 2011 wünscht NPD-Fraktionschef Holger Apfel der neuen Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) für ihre Amtsführung „eine glückliche Hand“ und verbindet damit die Hoffnung, „daß Ihr Sender die Arbeit meiner Fraktion und meiner Partei endlich mit angemessener journalistischer Objektivität und seriöser Berichterstattung begleiten wird“. Gleichzeitig empfiehlt Apfel der Senderchefin, „neue, auch unkonventionelle Wege zu beschreiten“, um „den Geschmack der Hauptzielgruppen zu bedienen und gleichzeitig dem Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gerecht zu werden“. Ein gutes Beispiel hierfür sei, so der NPD-Fraktionsvorsitzende, ein neues neue Quiz-Format aus den Niederlanden mit dem Titel „Weg van Nederland“, das dort für öffentliches Interesse und hohe Einschaltquoten sorge. Apfel hierzu: „Das Konzept der bemerkenswerten Show: Fünf Asylbewerber, deren Anträge abgelehnt wurden, bekommen die Chance, 4.000 Euro für einen neuen Start in ihrem Heimatland zu gewinnen. Nach dem bekannten Muster vergleichbarer Rätselsendungen wird ihr Wissen über das Gastland, in dem sie über eine gewisse Zeit Asyl genossen haben, abgefragt. Der Gewinner der Sendung bekommt dann einen Scheck ausgehändigt, die Verlierer hingegen steigen in ein nachgebautes Flugzeug. Statt also weiterhin mit erhobenem Zeigefinger und moralinsaurer Miene aus postkolonialen Schuldkomplexen heraus eine Ideologie der offenen Grenzen für alle zu propagieren, haben die Niederländer offenbar aus den Fehlern ihrer liberalen Zuwanderungspolitik in der Vergangenheit gelernt.“ Die Sendung „Weg van Nederland“ gehe stattdessen „auf unverkrampfte, lockere und spielerische Weise mit den Themen Asylmißbrauch und Ausländerrückführung um“. Sie vermittele der Bevölkerung zudem auf unterhaltsame Weise den richtigen Ansatz, daß Asylbewerber nach Ablehnung ihres Antrags das Gastland zu verlassen hätten. „Damit trägt die Show in besonderer Weise einen Vorbildcharakter“, so Holger Apfel. Der NPD-Fraktionsvorsitzende unterbreitet Karola Wille daher den Vorschlag, eine ähnliche Sendung – beispielsweise unter dem Titel „Gute Heimreise!“ – auch im MDR auszustrahlen. Apfel weiter: „Um einer solchen Sendung schließlich einen besonderen Charakter zu verleihen, schlage ich außerdem vor, den Ausländerbeauftragten des Sächsischen Landtages, Herrn Prof. Dr. Martin Gillo, die Schirmherrschaft über die MDR-Sendung ‚Gute Heimreise!’ anzutragen. Denkbar wäre sogar, daß Herr Professor Gillo selbst die Moderation der Show übernimmt. Daß der Sächsische Ausländerbeauftragte über entsprechende Entertainer-Qualitäten verfügt, hat er bei seinen Auftritten im Landtag bereits mehrfach unter Beweis gestellt.“ Das Schreiben des NPD-Fraktionsvorsitzenden endet schließlich mit den Worten: „Wie Sie, sehr geehrte Frau Prof. Dr. Wille, sicherlich mitbekommen haben, steht meine Fraktion sowohl dem Gebührenfraß der Öffentlich-Rechtlichen als auch ihren penetranten Eintreibern von der GEZ äußerst skeptisch gegenüber. Von unserem Anliegen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verschlanken, das Dickicht des Sender-Dschungels zu lichten und die Gebührenzahler durch eine echte Rundfunkreform – inklusive Abschaffung der GEZ – massiv zu entlasten, werden wir auch künftig nicht abrücken. Dennoch sieht auch unser Konzept weiterhin den Bestand eines mitteldeutschen Regionalsenders vor. Und daher spricht aus unserer Sicht grundsätzlich nichts dagegen, den MDR durch sinnvolle und publikumswirksame Innovationen zu stärken. Mit meinem heutigen Schreiben möchte ich gerne dazu beitragen.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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