Jürgen Gansel (NPD): „Sollten sich Plagiatsvorwürfe bewahrheiten, wäre höchstens noch ein Posten im Kaninchenzüchterverein drin“
Wie verschiedene Medien heute berichten, gerät nach Niedersachsens CDU-Kultusminister Bernd Althusmann auch dessen sächsischer Amtskollege und Parteifreund Roland Wöller verstärkt ins Visier der Plagiatsfahnder. So besteht der Verdacht, Wöller habe in seiner 2002 abgeschlossenen Doktorarbeit längere Passagen aus der Magisterarbeit eines Studenten übernommen, ohne diese als Zitate zu kennzeichnen.
Vollkommen unbeachtet bleiben in diesem Zusammenhang die dubiosen Umstände, unter denen Wöller zu seiner Professur gekommen ist. Der CDU-Politiker wurde im Jahr 2006 unter der Ägide der Ehefrau des damaligen Ministerpräsidenten Georg Milbradt zum Professor gekürt. Kurz darauf wurde er dann Minister.
Zum „Fall Wöller“ erklärte der wissenschaftspolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Jürgen Gansel, heute:
„Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Spürhunde von VroniPlag nicht einen neuen Emporkömmling des schmutzigen Politgeschäfts als akademischen Scharlatan entlarven. Auffällig ist, daß die Plagiatoren fast ausschließlich aus dem sogenannten bürgerlichen Lager kommen, wo Doktortitel als Schmiermittel offenbar notwendig sind, um sich in der gut geölten Maschinerie der Parteioligarchie durchzuschleimen.
Und nicht nur das: auch Professuren werden auf dem Markt der Politik offenbar großzügig verschleudert. Hier wären in Sachsen nicht nur der stellvertretende Landtagspräsident Andreas Schmalfuß (FDP) oder der Ausländer-Grüßonkel Martin Gillo (CDU) zu nennen, sondern eben wieder auch der von Ministerpräsidentengattin Milbradt in den Professorenstand beförderte Roland Wöller.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, was unser 1992 summa cum laude mit einer Arbeit über Clausewitz promovierter Fraktionsmitarbeiter Dr. Olaf Rose in der aktuellen Ausgabe der NPD-Parteizeitung ‚Deutsche Stimme’ (August 2011) über die Doktorblase in der etablierten Politik schreibt: ‚Diese Bande von mutmaßlichen Roßtäuschern und Hochstaplern, von Betrügern und Gernegroßen, die noch dazu zu feige ist, Lug und Trug einzugestehen, die die deutsche Wissenschaft und die ehrlichen Promoventen schwer beschädigt hat und das Vertrauen in die deutsche Forschung untergraben half, stellt einen Tiefpunkt politisch-moralischer Unkultur dar, aber eben auch nur ein Spiegelbild bundesrepublikanischer Befindlichkeiten. Diese Mischpoke hat sich für jedes politische Amt disqualifiziert und sollte in Kreisverbänden nicht einmal mehr Plakate kleben dürfen, wie Prof. Dr. Egbert Daum in der FAZ forderte.’
Sollte sich erweisen, daß Sachsens Kultusminister Wöller sich ebenfalls in die Kolonne der akademischen Trickbetrüger einreihen muß, hat er sowohl seine Professur als auch sein politisches Amt sofort niederzulegen und dürfte höchstens noch den Posten des Kassenprüfers im Freitaler Kaninchenzüchterverein übernehmen.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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