Vorstoß der Koalitionsfraktionen greift Forderung des NPD-Programms auf
In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen von CDU und FDP die Staatsregierung aufgefordert, Wege zu einem vergleichbaren Abitur zu finden. Der Stand der Verhandlungen in dieser Sache soll ermittelt, Gespräche intensiviert und gemeinsame Aufgabenteile realisiert werden.
Das klingt zunächst ausgesprochen dynamisch, ist aber auch sehr bekannt: Seit Jahren wird die bildungspolitische „Kleinstaaterei“ in Deutschland kritisiert und diskutiert. Bewegt hat sich jedoch nichts. Umfragen sprechen eine deutliche Sprache: Der Wunsch nach einer Vereinheitlichung der Anforderungen der Abiturprüfungen ist gleichbleibend hoch. Zuletzt hatte sich auch Bundesbildungsministerin Schavan (CDU) dafür stark gemacht, nicht ohne die Globalisierung als Grund für die Notwendigkeit vergleichbarer Schulabschlüsse ins Feld zu führen.
Gitta Schüßler, schulpolitische Sprecherin der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, begrüßte heute die Bestrebungen zur Schaffung vergleichbarer Schulabschlüsse und wies auf Forderungen hin, die im Parteiprogramm dazu formuliert sind.
Darin heißt es: „Zur Durchsetzung vergleichbarer Leistungsanforderungen sind bundeseinheitliche schriftliche Prüfungen für Abitur und mittlere Reife abzuhalten.“
Die Chancen zur Verwirklichung sieht Gitta Schüßler jedoch kritisch.
Die NPD-Abgeordnete dazu: „Zu oft schon wurden diese Ziele thematisiert, als daß ich glauben könnte, eine wirkliche Annäherung der Anforderungen in den Bildungsabschlüssen der Bundesländer sei in absehbarer Zeit erreichbar. Bislang mußten immer die Interessen der Schüler vor denen der Parteien zurückstehen.
Hinzu kommt die Gefahr, daß eine Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, also den niedrigsten Anforderungen, zustande kommen könnte. Ein Blick auf die Unterschiede in den Ergebnissen der PISA-Studien einerseits und ideologiebedingte Zielvorgaben im Bildungswesen andererseits zeigen dies ganz deutlich. Bei prinzipieller Zustimmung zur Initiative der Koalitionsfraktionen ist eine kritische Begleitung von Seiten der NPD-Fraktion unumgänglich.“
Thorsten Thomsen
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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