NPD-Abgeordneter Arne Schimmer eröffnete Bürgerbüro in Plauen
Plauen. Am Freitag, den 17. September, eröffnete der NPD-Landtagsabgeordnete Arne Schimmer sein Bürgerbüro in der Rädelstraße in Plauen. Damit existiert zum ersten Mal seit dem Einzug der NPD in den Sächsischen Landtag im Jahr 2004 ein Bürgerbüro eines NPD-Landtagsabgeordneten im Vogtlandkreis. Nach der Schlüsselübergabe durch die vogtländische NPD-Kreisvorsitzende Beatrix Wolf konnte Schimmer gemeinsam mit rund 70 Gästen, darunter dem NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel und der NPD-Abgeordneten Gitta Schüßler, sein Abgeordnetenbüro, das einen eigenen Empfangsraum für Bürgergespräche sowie einen Versammlungsraum umfaßt, eröffnen.
In der Ansprache zur Eröffnung seines Bürgerbüros äußerte Arne Schimmer, daß nicht nur Sachsen, sondern auch das Vogtland auf eine eigenständige, fast 1000 Jahre zurückreichende historische Entwicklung zurückblicken könnten, in der der Wille, sich Freiheit und Unabhängigkeit zu bewahren, immer eine besondere Rolle gespielt hätten. So waren die Vögte von Weida, Gera und Plauen, die der Region den Namen gaben, seit dem 12. Jahrhundert reichsunmittelbare Ministeriale, die nur dem Kaiser direkt unterstanden. Das Gebiet um Plauen kam im 16. Jahrhundert zu Sachsen, während Teile des thüringischen Vogtlandes bis zum Jahr 1918 einen eigenen Bundesstaat innerhalb des Deutschen Reiches bildeten.
Schimmer erinnerte daran, daß am 7. Oktober 1989, als Erich Honecker in Ost-Berlin den 40. Jahrestag der DDR noch gemeinsam mit Michail Gorbatschow und anderen Ostblockführern feierte, in Plauen die erste Großdemonstration in der DDR stattfand, die von den Sicherheitskräften nicht mehr aufgelöst werden konnte und in der die oppositionellen Kräfte in der damaligen DDR erstmals zur Massenbewegung wurden.
Heute, so Schimmer, seien die damals erkämpften Freiheiten vor allem durch den “Kampf gegen Rechts” gefährdet, während die 200 Jahre zurückreichende industrielle Tradition im Vogtland, wofür insbesondere das Markenprodukt “Plauener Spitze” stehe, durch die seit 3 Jahren andauernde Schließungswelle von vogtländischen Fabriken und Betrieben bedroht sei. Mit Blick auf die Schließung des hundertjährigen Enka-Werkes für Viskosegarnherstellung in Elsterberg, der ebenfalls über hundertjährigen Netzschkauer Maschinenfabrik für Kälte- und Klimatechnik (Nema), der Insolvenz des traditionsreichen Markneukirchener Instrumentenherstellers “Schreiber und Keilwerth” und der daraus folgenden “Freistellung” von 150 Mitarbeitern in der vogtländischen Musikstadt Markneukirchen sowie der Teilverlagerung der Werke des Plauener Busherstellers Neoplan sowie des Plauener Lampenherstellers Narva nach Polen äußerte Schimmer:
“Die Werksschließungen und Verlagerungen des letzten Jahres zeigen eines ganz deutlich: Es geht jetzt ums ganze Vogtland. Die Frage ist, ob es hier künftig nur noch Altenheime und vielleicht ein wenig Tourismus geben wird, oder ob diejenigen Industriearbeitsplätze erhalten bleiben, die das Gesicht des Vogtlands in den vergangenen 200 Jahren geprägt haben. Der Kahlschlag an der mitteldeutschen Industrie nach der Wende hat gezeigt, zu welchen schwer umkehrbaren Veränderungen es kommt, wenn ganze Regionen deindustrialisiert werden. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung in den sächsischen Regionen muß beinahe um jeden Preis verhindert werden, denn die Erhaltung der Heimat muß das erste Ziel der Politik sein.”
Ein weiteres Thema, das den Bürgern des Vogtlandes unter den Nägeln brenne, sei die ausufernde Grenzkriminalität, die dazu geführt habe, daß eine an der böhmischen Grenze gelegene Kleinstadt wie Klingenthal in den vergangenen Wochen von Buntmetallbanden und Einbrechern regelrecht überrollt worden sei.
Schimmer äußerte hierzu:
“Während in den ersten Jahren nach der überstürzten Grenzöffnung vor allem Ostsachsen von einem massiven Anstieg der Kriminalität betroffen war, tyrannisieren mittlerweile kriminelle Banden im Vogtland eine ganze Region, ohne daß die Staatsmacht imstande wäre, endlich wieder die öffentliche Ordnung herzustellen. Die Staatsregierung muß endlich handeln, damit die Menschen im oberen Vogtland endlich wieder ein normales Leben führen können. Die hohe Kriminalitätsbelastung führt in vielen grenznahen Orten schon jetzt dazu, daß Unternehmer wie auch Privatpersonen keinen Versicherungsschutz mehr erhalten und daß somit die wirtschaftliche Aktivität neben den vielen Betriebsschließungen weiter geschwächt wird und das Vogtland weiter in die Krise rutscht.”
Am Ende seiner Eröffnungsrede äußerte sich Schimmer zuversichtlich, daß das neue Bürgerbüro ein wichtiger Schritt sei, um noch mehr Nähe zu den Bürgern im Vogtland zu gewinnen und um den Zukunfts- und Existenzsorgen der Bürger ein kraftvolles Sprachrohr zu verleihen.
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