In der am vergangenen Montag abgehaltenen öffentlichen Anhörung des Landtagsausschusses für Soziales und Verbraucherschutz zu zwei Anträgen der Linksfraktion, die ein “Sächsisches Kompetenzzentrum für Gender Mainstreaming” sowie die Vorlage regelmäßiger “Gender-Berichte” für den Freistaat fordert, wandte sich die bekannte Soziologin und Buchautorin Gabriele Kuby als einzige der Sachverständigen unmißverständlich gegen die mittlerweile bis in bürgerliche Kreise vorgedrungene Gender-Ideologie, die ihren Ursprung im familien- und gesellschaftszersetzenden Neomarxismus hat.
Die Gender-Kritikerin, die auf Vorschlag der Union als Sachverständige einberufen wurde, vertrat dabei haargenau die Positionen, die auch die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zum Themenkomplex “Gender Mainstreaming” vertritt.
Kuby entlarvte die Gender-Mainstreaming-Ideologie in ihren Ausführungen als weit über die verfassungsrechtlich fixierte Gleichstellung von Mann und Frau hinausgehendes gesellschaftspolitisches Programm, das in sozialistischer Manier der “Schaffung eines neuen Menschen” diene. Als Beleg für diese These führte sie die Theorien der US-amerikanischen Philosophin Judith Butler an, nach denen das traditionelle Rollenverständnis von Mann und Frau nicht das Ergebnis natürlicher, biologischer Determinanten, sondern das Produkt einer Wiederholung von Handlungen sei.
Die Gender-Idologen argumentieren dabei, daß es nicht nur zwei biologisch festgelegte Geschlechter gebe, sondern daß “Geschlecht” sozial definiert werden müsse und gewissermaßen frei wählbar sei – mit dem Ergebnis, daß eine Vielzahl von “Geschlechtern” existierten. Kuby kritisierte in diesem Zusammenhang die angestrebte “alles beherrschende Geschlechterdemokratie” und verwies statt dessen auf Ergebnisse der Hirn- und Verhaltensforschung, wonach grundlegende Unterschiede in den Denkprozessen zwischen Mann und Frau nachweisbar sind.
In der Gleichstellungsdebatte würden Begriffe wie Ehe und Liebe fast gänzlich fehlen, so die Soziologin. Kuby bekannte sich zur Gleichberechtigung von Mann und Frau, warnte jedoch gleichzeitig vor dem Feminismus und beklagte, daß “Gender Mainstreaming” einen “schleichenden Umsturz der Wertehierarchie” betreibe. Sie wies auf das entsetzliche Leid hin, das durch zerrüttete Familien entstanden sei, und betonte die negativen Folgen für Entwicklung von Jugendlichen. Insbesondere Jungen würden in Schule und Bildung mittlerweile massiv benachteiligt.
Für die Gender-Strategen nehme, so Kuby, der “Geschlechterkampf” heute die Rolle des “Klassenkampfes” in der Ideologie des Marxismus ein. Die wahren Ziele von GM würden dabei allerdings verschleiert. Diese seien nur in Nebensätzen definiert, beispielsweise mit dem vielsagenden Ausdruck der “Optimierung der Humanressourcen” – durch die Erhöhung der Frauen-Erwerbsquote. Abschließend beklagte Kuby auch das Klima, in dem Diskussionen zu dem Thema geführt würden Wer auf Erkenntnisse der Hirnforschung hinweise, werde als “biologistisch” beschimpft, wer Unterschiede zwischen den Geschlechtern betone, als “sexistisch”, und wer ein traditionelles Familienbild vertrete, würde als “Familienfundamentalist” diffamiert und als “rechtsextrem” gebrandmarkt.
Die familienpolitische Sprecherin der NPD-Fraktion, Gitta Schüßler, die als Vertreterin der Nationaldemokraten an der öffentlichen Anhörung teilnahm, erklärte hierzu:
“Frau Kuby ist für ihre ebenso klaren wie wahren Worte zum Thema ‚Gender Mainstreaming’ zu danken. Allerdings empfinde ich es als skurril, wenn gerade die CDU eine bekannte Gender-Kritikerin wie Gabriele Kuby als Sachverständige beruft. Schließlich gehört ‚Gender Mainstreaming’ mittlerweile auch zum Standardrepertoire der Frauen- und Familienpolitik der Union. Ich vermute dahinter einen taktischen Winkelzug von Herrn Flath, um konservativen Wählerschichten wieder einmal heile Welt vorzugaukeln.
Wir Nationaldemokraten lehnen im Gegensatz zu den anderen Landtagsparteien die neomarxistische Gender-Idologie kategorisch ab und fordern statt dessen eine umfassende Förderung traditioneller Familien in Sachsen. Wenn Frau Kuby sich in ihren Ausführungen auf Ergebnisse der Verhaltens- und Hirnforschung bezieht, argumentiert sie im Sinne dessen, was die NPD als ‚lebensrichtiges Menschenbild’ bezeichnet und was im Gegensatz zu den längst widerlegten milieutheoretischen Vorstellungen linker ‚Gesellschaftsdesigner’ steht. Selbstverständlich stehe ich zu dem in Artikel 3 des Grundgesetzes fixierten Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau. ‚Gender Mainstreaming” geht aber weit darüber hinaus und bedeutet die totale Gleichmacherei auf dem Rücken der Familien und vor allem auch der Frauen. Frauen werden durch ‚Gender Mainstreaming’ auf ihre ökonomische Verwertbarkeit reduziert, und Kinder sind die Leidtragenden dieser Ideologie, weil sie durch frühzeitige Fremdbetreuung und dadurch fehlende Bindungsmöglichkeiten in ihrer Entwicklung schwer beeinträchtigt werden.”
Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag wird als Reaktion auf die Ergebnisse der Anhörung morgen einen Antrag in den Geschäftsgang einbringen, der einerseits die Einstellung aller Gender-Mainstreaming-Programme auf Landesebene fordert und andererseits die Einführung eines Familienkompetenzzentrums vorsieht, um sächsische Familien zu fördern.
Thorsten Thomsen
Pressereferent der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00
Fax: (0351) 493 49 30
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