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“Letzte linksnationale Stimme zum Verstummen gebracht”

15.01.2009 | von Frank Franz

Der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel hat die Kündigung des linksnationalen Autors Jürgen Elsässer durch seinen langjährigen Arbeitgeber, die von der LINKEN herausgegebene Tageszeitung „Neues Deutschland“ (ND), heute als „stalinistische Säuberungsaktion“ verurteilt.

 
Apfel äußerte heute dazu:
 
„Der heutige Tag zeigt einmal mehr, unter welchem fürchterlichen Anpassungs- und Konformitätsdruck Politiker und Publizisten des linken Spektrums stehen: Ein nationales Wort, und sie sind erledigt. Die Art und Weise, wie man Jürgen Elsässer erst aus der ‚Jungen Welt‛ und dann aus dem ‚Neuen Deutschland‛ herausgedrängt hat, erinnert an stalinistische Säuberungsaktionen. Mit Jürgen Elsässer hat man die letzte linksnationale Stimme zum Verstummen gebracht.“
 
Zu der heute vom „Neuen Deutschland“ verbreiteten Begründung für die Kündigung, daß Elsässer gegen die „tragenden redaktionellen Grundsätze“ der Zeitung, sich nicht an einem „äußeren Feind“ zu orientieren, verstoßen habe, äußerte Apfel:
 
„Die Begründung der Chefredaktion des ND für den Elsässer-Rauswurf ist mehr als verlogen. Noch vor zirka drei Wochen, am 20. Dezember 2008, veröffentlichte Elsässer einen ganzseitigen Theoriebeitrag im ‚Neuen Deutschland‛, der unter dem Titel ‚Bomben aus fiktivem Kapital‛ erschien. In diesem Beitrag sprach Elsässer beispielsweise von einer ‚Finanzaristokratie‛, die ‚über ihre Hauptbastionen in den USA und Großbritannien die Deregulierung der Finanzmärkte systematisch und strategisch betrieben hat‛. Weiter forderte Elsässer, daß nun der Nationalstaat handeln müsse, da ‚die internationale Regulierung des weltweiten Casinos von Washington und London blockiert wird‛. Diese klaren Worte wurden vor drei Wochen noch nicht als Verstoß gegen die redaktionellen Grundsätze des ‚Neuen Deutschland‛ gewertet. Offensichtlich wurde Elsässer nur wegen der Gründung seiner Volksinitiative am vergangenen Wochenende abgeschossen.“
 
Zu den weiteren Konsequenzen des Elsässer-Rauswurfs sagte Apfel:
 
„Interessant ist momentan nicht nur, wer sich zum Elsässer-Rauswurf äußert, sondern auch, wer dazu schweigt. Bislang galt Elsässer als einer der wichtigsten Berater und Stichwortgeber für den LINKEN-Vorsitzenden Oskar Lafontaine. Jürgen Elsässer war unstreitig der klügste Kopf und beste Analytiker im Umfeld Lafontaines. Es läßt tief blicken, daß Lafontaine seinen früheren Berater nun einfach im Regen stehen läßt, obwohl er als LINKEN-Bundesvorsitzender sicherlich Einflußmöglichkeiten hätte. Oskar Lafontaine ist eben doch bloß ein unprogrammatischer Sprücheklopfer und kein nationaler Hoffnungsträger. Er war wohl zu feige, sich noch vor den Landtagswahlen in Hessen für Elsässer einzusetzen, weil er weiß, daß die westdeutschen Landesverbände seiner Partei von Sektierern und fanatischen Antideutschen dominiert werden, die ihm einen Einsatz für seinen früheren Berater nicht verziehen hätten.
 
Ohne Elsässer segelt die LINKE nun in ein völlig entnationalisiertes programmatisches Niemandsland. Jürgen Elsässer hingegen hat nun die Zeit und die Ruhe, seine Gegenwartsanalyse und seine Globalisierungskritik zu vertiefen und dadurch programmatisch an einem neuen nationalen und antiimperialistischen Aufbruch mitzuwirken.
 
Ich lade Herrn Elsässer herzlich dazu ein, in der ‚Deutschen Stimme‛ zu veröffentlichen, falls er ein neues publizistisches Umfeld sucht.“
 
15.01.2009
 
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
 
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