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“Die deutsche Sprache darf nicht im babylonischen Sprachgewirr untergehen!”

11.12.2008 | von Frank Franz

Über den auf dem Stuttgarter CDU-Bundesparteitag beschlossenen Antrag für die Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz spricht ganz Deutschland. Auch hier waren die Nationaldemokraten allerdings einmal mehr politische Avantgarde, denn die NPD-Fraktion hatte eine diesbezügliche Initiative schon am 13. März 2007 in den Geschäftsgang des Sächsischen Landtags eingebracht. Der NPD-Antrag fordert, daß der Satz „Die Sprache der Bundesrepublik Deutschland ist Deutsch“ als Artikel 22a ins Grundgesetz aufgenommen wird.

 
Der kulturpolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Jürgen Gansel, erwähnte zu Beginn seiner Plenarrede, daß „in den Verfassungen von 17 der insgesamt 27 EU-Staaten“ die Landesprache „ausdrücklich erwähnt und als schutzwürdig erachtet“ wird, daß dies im Grundgesetz, „das nach überwiegender Ansicht die Verfassung der BRD darstellen soll“, allerdings bis heute nicht der Fall sei. Nachdem Justizminister Mackenroth noch im März 2007 in seiner Stellungnahme zum vorliegenden NPD-Antrag „derzeit keinen Handlungsbedarf“ gesehen hatte, habe die CDU auf ihrem Parteitag am 2. Dezember für einen Sprachschutz-Antrag gestimmt, „wie ihn die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag fast wortgleich im März gestellt hat“.
 
Gansel kritisierte den „multikulti-seligen“ nordrhein-westfälischen „Integrationsminister“ Armin Laschet, der eine Aufnahme der deutschen Sprache ins Grundgesetz mit der Begründung ablehnte, daß dies eine „Selbstverständlichkeit“ sei. Dies, so Gansel, sei vielleicht vor 40 Jahren, „also vor Beginn des massiven Ausländerzuzugs und der restlosen Öffnung der BRD für die amerikanische Kommerzunkultur“ der Fall gewesen, inzwischen laufe die deutsche Sprache vor dem Hintergrund einer massiven Überfremdung Gefahr „in einem babylonischen Sprachgewirr unterzugehen oder zumindest zu primitiviseren“.
 
Dazu führte Gansel weiter aus:
 
„Wer sich vom Zustand unserer Sprache ein gruseliges, aber zutreffendes Bild machen will, der möge einmal der Alltagskonservation in der Multikulti-Hauptstadt Berlin lauschen. In der Stadt, in der eine Rütli-Schule einen Ausländeranteil von 80 Prozent und die Eberhard-Klein-Oberschule in Kreuzberg einen Fremdenanteil von 100 Prozent ausmacht, steht die deutsche Sprache auf verlorenem Posten und wird eines Tages das Schicksal der Indianersprachen teilen.
 
Neben der sogenannten Kanak-Sprach der Jung-Migranten, mit der in westdeutschen Großstädten auch immer mehr deutsche Jugendliche infiziert werden, ist das Deutsche durch vermeidbare und blödsinnige Anglizismen bedroht.
 
Das Denglisch – transportiert über Medien und Werbewirtschaft – sorgt für einen Kauderwelsch, der kaum noch zu entschlüsseln ist mit der Sprache eines Kulturvolkes nicht das Geringste zu tun hat. Mit Blick auf Kanak-Sprach und Denglisch sei daran erinnert, daß Sprache einmal als Kommunikations- und Verständigungsmittel zwischen Menschen gedacht war“.
 
Gansels Hinweis auf die Eberhard-Klein-Oberschule in Berlin-Kreuzberg wurde von dem CDU-Abgeordneten Peter Wilhelm Patt mit den Worten ‚Besser als 100 Prozent NPD‛ kommentiert.
 
Der CDU-Redner Marko Schiemann redete in einem seiner salbungsvollen Beiträge zwar viel von der „Achtung vor der Muttersprache“, erklärte aber nicht, warum innerhalb der sächsischen Verwaltung und im sächsischen Haushaltsplan zahlreiche überflüssige und sprachverhunzende Anglizismen verwendet werden. Nach geradezu teilweise kulturkonservativen Ausführungen von Schiemann legte dieser am Ende seines Redebeitrags dann erwartungsgemäß doch wieder die NS-Platte auf und gab die Losung aus, daß „Sprache nie wieder in die Nähe von Diktatoren gelangen“ dürfe.
 
In seinem Schlußwort entgegnete Gansel, daß er bei dem Redebeitrag der CDU „soeben ein Déjà-Vu“ hatte, da er sich an die Patriotismus-Debatte erinnert fühlte, „die Matthias Rößler mit seiner Forderung ausgelöst hatte, an sächsischen Grundschulen Text, Geschichte und Singweise der bundesrepublikanischen Nationalhymne verpflichtend zu unterrichten“. Auch hier sei die sächsische CDU später eingeknickt, was Gansel zu der Bemerkung veranlaßte, daß deren Abgeordnete wohl „ein Rückgrat so weich wie Bienenwachs und Lakritze“ hätten.
 
Am Ende seines Debattenbeitrages sagte Gansel:
 
„Ungeachtet der Kritik der Türken- und Islam-Lobby tritt die überwältigende Mehrheit der Deutschen für die grundgesetzliche Verankerung der deutschen Sprache ein.
Nach einer vom Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in Auftrag gegeben Umfrage des Instituts TNS Infratest unterstützen 78 Prozent der Bundesbürger die Aussage: ‚Deutsch soll als Staatssprache im Grundgesetz verankert werden‛.“
 
Freilich brachten auch diesmal die Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion das Kunststück fertig, bei der von der NPD-Fraktion beantragten namentlichen Abstimmung gegen den Antrag der Nationaldemokraten zu stimmen, obwohl viele als Delegierte auf dem letzten Bundesparteitag noch genau für diese Initiative gestimmt haben dürften.
 
11.12.2008
 
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
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