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Jürgen Gansel begrüßt Biedenkopf-Rückzug vom „Geh Denken“-Aufruf und kritisiert Richard von Weizsäcker

07.11.2008 | von Frank Franz

Der NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel hat heute die Entscheidung des früheren CDU-Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf begrüßt, seine Unterstützung für einen Aufruf der Initiative „Geh Denken“ zurückzuziehen.

 
Die vor allem von linken Politikern unterstützte Initiative hat das Ziel, den alljährlich stattfindenden friedlichen Trauermarsch der „Jungen Landsmannschaft Ostpreußen“ zum Gedenken an die Opfer des angloamerikanischen Bombenangriffs auf Dresden vom 13. und 14. Februar 1945 zu verhindern.
 
Der Historiker Jürgen Gansel äußerte heute dazu:
 
„Es ist erfreulich, daß Kurt Biedenkopf erkannt hat, daß er und sein Name für ein Projekt mißbraucht werden sollten, das sich die Herabwürdigung des Gedenkens an die Opfer des alliierten Bombenkriegs und die Aushebelung des Demonstrationsrechts in der sächsischen Landeshauptstadt auf die Fahnen geschrieben hat. Diese Ziele versteckt ‚Geh Denken‛ hinter wohlfeilen Vokabeln von ‚Zivilcourage‛ und ‚friedlichem Protest‛. Dabei war der Protest gegen den Trauermarsch der JLO in Dresden noch nie friedlich. Gerade die Blockadeversuche der vergangenen Jahre haben gezeigt, daß die ‚Geh Denken‛-Initiatoren das Versammlungsrecht derjenigen, die am 13. und 14. Februar an den Massenmord von Dresden erinnern, mit Füßen treten und dabei auch vor Rechtsbrüchen nicht zurückschrecken.
 
Es hätte nicht gepaßt, wenn der frühere sächsische Ministerpräsident sich mit den ‚Geh Denken‛-Initiatoren in ein Boot gesetzt hätte, schließlich hat Biedenkopf sich noch im Jahr 1995 in einem Beitrag für die mittlerweile eingestellte Berliner ‚Wochenpost‛ in einer Art und Weise über den Bombenangriff auf Dresden geäußert, für die er heute selbst als ‚Revisionist‛ verunglimpft würde“.
 
In dem besagten Beitrag in der Wochenpost vom 10. Februar 1995 sprach Biedenkopf „von jenem Ereignis im Februar 1945, als Zehntausende von Menschen umkamen“. Im gleichen Artikel stuft Biedenkopf die Bombardierung Dresdens ganz klar als Kriegsverbrechen ein und fragt, „welchen militärischen Zweck es haben konnte, eine strategisch so wenig bedeutsame Stadt zu einem Zeitpunkt zu zerstören, als das Kriegsende bereits in Sicht war“ und erwähnt weiter, daß „sich die Bombardierung nicht in erster Linie gegen Anlagen sogenannter kriegswichtiger Industrien richtete“.
 
Seine Trauer um den Untergang von Elbflorenz faßte Biedenkopf 1995 noch in folgende Worte:
 
„Wie es wirklich war, damals, in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 und danach, als Dresden sechs Tage und sieben Nächte lang brannte, das wissen nur jene, die dabeigewesen sind. Alle Phantasie reicht nicht aus, sich in die Lage der Frauen und Männer, Kinder und Greise hineinzuversetzen, die erlebt haben, wie auf 15 Quadratkilometern dicht bebauter Innenstadt die Zerstörungsgewalt von 1500 Tonnen Luftminen und Sprengbomben und 650 000 Brandbomben wütete.“
 
Diese Worte zeigen, daß Kurt Biedenkopf nicht zu denjenigen gehört, die ihrer unfaßbaren Menschenverachtung jedes Jahr mit Sprechchören wie ‚Bomber Harris – Do it again‛ oder ‚Alles Gute kommt von oben‛ Ausdruck verleihen.
 
Der letzte CDU-Patriarch, die jetzt noch den „Geh Denken“-Aufruf unterstützt, ist Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Weizsäckers hysterischer und penetrant zur Schau gestellter „Antifaschismus“ soll die Verstrickung seiner eigenen Familie in die Geschichte des Dritten Reiches überspielen. So residierte Richard von Weizsäckers Vater Ernst von Weizsäcker ab Juni 1939 als einer von Ribbentrops Staatssekretären in einer arisierten Wohnung, die vorher dem jüdischen Bankier Hans Fürstenberg gehört hatte. Über diese Vergangenheit seines Vaters wollte Weizsäcker nicht reden, dafür hob er immer den Zeigefinger, wenn es darum ging, auf die vermeintliche „Kollektivschuld“ des deutschen Volkes zu zeigen.
 
In seiner philiströsen Doppelmoral ist von Weizsäcker jedenfalls ganz anders als Kurt Biedenkopf ein geeigneter ‚Geh Denken‛-Repräsentant.
 
07.11.2008
 
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
 
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