Der NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel hat heute die Arbeit einer von der Stadt Dresden eingesetzten Historikerkommission scharf kritisiert. Die Kommission hatte gestern auf dem Historikertag in Dresden erklärt, daß bei den alliierten Bombardements der Stadt im Februar 1945 maximal 25 000 Personen ums Leben gekommen seien.
Jürgen Gansel äußerte heute dazu:
„Nachdem das Gedenken an den 60. Jahrestag der anglo-amerikanischen Bombardierung Dresdens aus Sicht der antideutschen Geschichtspolitiker aus dem Ruder gelaufen war, weil die NPD-Landtagsfraktion faktengestützt von einem ‚Bomben-Holocaust‛ gesprochen hatte, setzte die Stadt Dresden eine vermeintlich neutrale Kommission zur Ermittlung der Opferzahl des 13. und 14. Februar 1945 ein. Deren Ergebnisse wurden nun auf dem Deutschen Historikertag in Elbflorenz vorgestellt und wirken wie bestellt, um der Geschichtsaufarbeitung der nationalen Opposition den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das Gefälligkeitsgutachten ist eine Schande für die ganze Historikerzunft und eine Verhöhnung aller Dresdner: Die ‚Experten‛ gehen von höchstens 25.000 Deutschen aus, die bei den Terror-Bombardements der Anglo-Amerikaner ums Leben kamen. Die bundesrepublikanischen Hofhistoriker wollen ‚keine Beweise‛, ja noch nicht einmal ‚belastbare Indizien‛ dafür gefunden haben, daß die Opferzahlen größer gewesen sein könnten. Gleichzeitig schlossen sie ‚mit Sicherheit‛ aus, daß im Februar 1945 neben Dresdner Einwohnern auch Zehntausende Flüchtlinge ums Leben kamen. Man habe keine Anhaltspunkte dafür gefunden, daß in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar eine große Anzahl von Menschen ‚rückstandslos verbrannt‛ sei. Selbst die Stadtverwaltung ging bisher aber von 35.000 Toten aus. Da Deutsche jedoch nur als Täter und nie als Opfer dargestellt werden dürfen, müssen die Opferzahlen von Dresden zwingend heruntergerechnet werden.
Wie fragwürdig die Arbeit dieser Kommission zu beurteilen ist, das zeigt sich auch an vielen Details. So stützt Kommissionsmitglied Dr. Helmut Schnatz seine Auffassung, daß es im Februar 1945 keine Tieffliegerangriffe auf Zivilisten gegeben habe, unter anderem darauf, daß keine solche Angriffe in den Bordtagebüchern der Piloten verzeichnet seien. Wie naiv muß man bloß sein, um anzunehmen, daß die Piloten solcher Terrorangriffe ihre Kriegsverbrechen auch noch fein säuberlich aufgelistet hätten?
Die Kommission hat offensichtlich auch eine Vielzahl an Quellen nicht für ihre Arbeit herangezogen. So berichtete die schwedische Zeitung ‚Svenska Dagbladet’am 27. Februar 1945: ‚Nach Angaben, die einige Tage nach der Zerstörung gemacht wurden, liegt die Zahl der Toten näher bei 200.000 als bei 100.000.’ Laut Unterlagen des damaligen State Department starben in Dresden am 13./14. Februar 1945 250.000 Menschen. Auch der ehemalige stellvertretende sowjetische Außenminister Wladimir Semjonow sprach von 250.000 Toten. Im Grundlagenwerk ‚Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945’ (Hrsg. Walther Hofer), mittlerweile in der 49. Auflage erschienen, ist ebenfalls von 250.000 Toten zu lesen. Das Internationale Rote Kreuz berichtete in der unmittelbaren Nachkriegszeit von 275.000 Toten, nachzulesen im 1948 erschienenen ‚Report of the Joint Relief Commission of the International Red Cross 1941-46’. Der US-Publizist Michael Dobbs schrieb 1999 in der ‚Washington Post’ sogar von 330.000 Toten in Dresden. Zu erinnern ist auch daran, daß der britische Zeitgeschichtler Alexander McKee (wie die Tageszeitung ‚Die Welt’ vom 25. Januar 2005 vermerkt) Dresden das ‚deutsche Hiroshima’ nannte.“
Der studierte Historiker Jürgen Gansel stellt weiter fest:
„Wie hoch die Zahl der Toten angesichts der fast eine Million Menschen in der Stadt wirklich war, wird nie zu ermitteln sein. In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 warf die Royal Air Force rund 2.650 Tonnen Bomben, darunter 650.000 Brandbomben, auf die Wohngebiete der Dresdner Innenstadt. Am nächsten Tag warf die US-Luftflotte noch einmal 781 Tonnen Spreng- und Brandbomben über der in dichten Rauchwolken liegenden Innenstadt ab. Fast zwanzig Quadratkilometer des Stadtgebietes waren danach ein qualmendes, von Leichengeruch durchzogenes Trümmerfeld. Der britische Rundfunk BBC berichtete in seiner Abendmeldung am 14. Februar 1945, daß im Zentrum der Barockstadt aufgrund des alliierten Angriffes ‚Brände von vernichtender Konzentration’ wüteten – ganz zweifelsfrei ein Holocaust: die planvolle Menschenvernichtung durch Feuersbrünste. Laut dem Brockhaus heißt Holocaust nämlich ‚Brandopfer’, vom griechischen Wort ‚holocaustos’ kommend: ‚völlig verbrannt’. Die ‚Befreier’ der US-Luftflotte griffen die ausgebrannte Stadt übrigens noch einmal am 17. April an – nur drei Wochen vor Kriegsende.“
Vor diesem Hintergrund von höchstens 25.000 Toten zu sprechen, ist infam. Wenn sich nach vielen Schätzungen fast eine Million Menschen in Dresden aufhielten – die Ostflüchtlinge eng gedrängt auf den Elbwiesen lagernd –, kann es bei dem Abwurf von über 3.400 Tonnen Bomben unmöglich ‚nur‛ 25.000 Tote gegeben haben. Daß sich die Kleinrechner deutscher Opfer in ihrem eigenen Zahlengestrüpp verheddern, zeigt ein Artikel der ‚Welt‛ vom 8. Februar 2005. Unter der Überschrift ‚Überleben in der toten Zone‛ liest man erstaunt: ‚Denn so fürchterlich die Bombennacht mit ihren 35.000 Toten war: Für mindestens eine halbe Million überlebende Dresdner mußte das Leben danach weitergehen.‛ Zieht man von den ungefähr eine Millionen Menschen, die sich am 13./14. Februar in Dresden aufhielten, die genannten 35.000 Toten und mindestens 500.000 Überlebende ab, dann ‚fehlten‛ nach dem Terrorbombardement bis zu 400.000 Menschen. Es darf daran erinnert werden, daß selbst der britische Premier Churchill Flächenbombardierungen wie die gegen Dresden als ‚Terrorakte‛, ‚Ausrottungsangriffe‛ und ‚zügellose Zerstörung‛ bezeichnete.
Der NPD-Abgeordnete Gansel erklärt zur Funktion antideutscher Geschichtspolitik:
„Geschichtspolitik ist immer auch Gegenwartspolitik. Neben relativem Massenwohlstand und verdummender Massenunterhaltung ist die ‚Vergangenheitsbewältigung’ das entscheidende Herrschaftsinstrument zur Ruhigstellung des deutschen Volkes. Mithilfe einer Schuldneurotisierung wollen interessierte Kreise die Deutschen von der Vertretung ihrer Lebensinteressen abhalten. Durch injizierte Schuld- und Sühneviren sollen sie moralisch gedemütigt, politisch bevormundet und finanziell ausgepresst werden. Die NPD setzt deshalb alles daran, dem deutschen Volk seinen Selbstbehauptungswillen wiederzugeben, damit es selbstbewußt seine Interessen vertritt. Die Deutschen werden den aufrechten Gang wieder lernen und den Fahrkartenschalter nach Canossa schließen – das können selbst Heerscharen von Gefälligkeitshistorikern nicht mehr verhindern.“
02.10.2008
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
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