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Alexander Delle bezeichnet Bevölkerungsstudie des Berlin-Instituts als „zutiefst schockierend“

22.08.2008 | von Frank Franz

Der stellvertretende NPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Delle hat die gestern veröffentlichten Zahlen einer Bevölkerungsstudie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung als „zutiefst schockierend“ bezeichnet.

 
Die Wissenschaftler bewerteten insgesamt 285 europäische Regionen anhand von Merkmalen wie Kinderzahl, Einkommen, Investitionen in Bildung und Wissenschaft, Arbeitslosigkeit oder Altersbeschäftigung und kommen dabei zu dem Ergebnis, daß Mitteldeutschland das „demographische Notstandsgebiet des europäischen Kontinents“ ist. Die Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2030 fällt düster aus: Unter den zehn am stärksten vom Bevölkerungsschwund betroffenen Regionen Europas liegen mit Sachsen-Anhalt, Chemnitz und Thüringen drei in Mitteldeutschland.
 
Alexander Delle äußerte zu den Ergebnissen der Studie:
 
„Es ist mir ein Rätsel, wie die Vertreter der etablierten Parteien überhaupt noch das Wort ‚sozial‛ in den Mund nehmen können, wo sie doch gleichzeitig tatenlos einem Bevölkerungszusammenbruch zuschauen, der seit den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland einmalig sein dürfte.
 
Besonders besorgniserregend an der jüngsten Studie des Berlin-Instituts ist der Befund, daß Mitteldeutschland auch im Vergleich zu anderen osteuropäischen Transformationsländern scheinbar unaufhaltsam abrutscht. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, daß Tschechien, Slowenien sowie die Hauptstadtregionen von Ungarn und der Slowakei im Vergleich zu den neuen Bundesländern bessere Zukunftschancen haben. Mittlerweile überflügeln sogar einige rumänische Regionen die mitteldeutschen Krisengebiete.
 
Dies kann kaum überraschen, denn der soziale, wirtschaftliche und demographische Niedergang Mitteldeutschlands wird durch die EU-geförderte Unternehmensabwanderung nochmals verstärkt, wie erst jüngst wieder durch die Verlagerung des Bochumer Nokia-Werkes nach Rumänien deutlich wurde. Deutschland als größter EU-Nettozahler füllt die EU-Fördertöpfe auf, mit denen konkurrierende Volkswirtschaften Kapital und Arbeit aus Deutschland abziehen. So bekommt allein das EU-Neumitglied Rumänien bis 2013 13 Milliarden Euro von der EU zum Aufbau neuer Wirtschaftsstrukturen. Diese Politik kann aus sächsischer und mitteldeutscher Sicht nur noch als heller Wahnsinn bezeichnet werden. Weil es die herrschenden Globalisierungspolitiker so wollten, finanziert Deutschland die Abwanderung seiner eigenen Arbeitsplätze und verliert damit Steuern, Kaufkraft und Zukunftschancen.
 
Aber das Ausbluten der mitteldeutschen Regionen hat nicht nur etwas mit der EU-Politik zu tun. Die blinde Globalisierungspolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte hat in Mitteldeutschland zu einem Teufelskreis von systembedingter Wirtschaftsschwäche, Bevölkerungsimplosion und Infrastrukturabbau geführt und ist dafür verantwortlich, daß die Regionen ihre sozioökonomische Grundlage und damit ihre Existenzfähigkeit verlieren. Wir Nationaldemokraten haben demgegenüber deutlich gemacht, daß wir ein ökonomisches System ablehnen, das vom sozialen, kulturellen und bevölkerungsmäßigen Ruin ganzer Landesteile lebt.
 
Ich kann mich noch gut an die Große Anfrage meiner Fraktion zum Thema des Bevölkerungszusammenbruchs in Sachsen erinnern, die im Juli 2006 im Landtag debattiert wurde. Damals haben uns insbesondere die Vertreter der LINKEN und der Grünen auf polemischste Art und Weise beschimpft, weil die NPD den Begriff ‚Bevölkerungszusammenbruch‛ zur Beschreibung der demographischen Situation im Freistaat verwendete. Inzwischen spricht eine Studie des renommierten Berlin-Instituts ganz offen von Mitteldeutschland als einem demographischen Notstandsgebiet. Dies zeigt, daß die Gesellschaft auf die Dauer ihre Augen vor dem demographischen Teufelskreis nicht verschließen kann!“
 
22.08.2008
 
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
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