Aktuell

Dr. Johannes Müller: „Bild“-Bericht über Rückbau eines niederschlesischen Dorfes darf nicht folgenlos bleiben

03.11.2007 | von Frank Franz

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Johannes Müller hat heute den geplanten Rückbau des zur Stadt Rothenburg in der Oberlausitz gehörenden Dorfes Steinbach kritisiert.

 
Die sächsische Ausgabe der Bild-Zeitung hatte heute unter der Überschrift „1. Dorf in Sachsen macht dicht“ über die geplante Aufgabe des Ortes berichtet.
 
Der stellvertretende NPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Johannes Müller äußerte dazu:
 
„Wer die Chronik von Rothenburg in der Oberlausitz studiert, der kann feststellen, daß über die Stadt 13 verheerende Brände hinweggingen und sie im Frühjahr 1945, als sie als Brückenkopf für die Rote Armee bei ihrem Neiße-Übergang diente, beinahe vollständig zerstört wurde. Auch das Dorf Steinbach hat in den vergangenen Jahrhunderten sicherlich vieles mitgemacht.
 
Daß dieses Dorf nun ausgerechnet in einer Periode, die als ‚Wohlstandszeit‛ gilt, aufgegeben und die Bewohner nach Rothenburg umgesiedelt werden sollen, ist nicht nur ein Armutszeugnis für unsere Zeit, sondern vor allem das Ergebnis einer völlig falschen Politik der bewußten infrastrukturellen und finanziellen Ausblutung strukturschwacher ländlicher Räume.
 
Unsere Diskussionen in der Enquete-Kommission zur demographischen Entwicklung werden von Seiten der etablierten Fraktionen hauptsächlich mit Begriffen wie ‚Entleerungsraum‛ und ‚Rückbau‛ bestritten, wenn es um den ländlichen Raum geht, während für die großen Städte immerhin noch ein Begriff wie der der ‚Leuchttürme‛ verwendet wird, der eine Entwicklungsperspektive andeutet.
 
Das Grundgesetz mit seinem Gebot der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse verpflichtet die Landesregierung allerdings dazu, Sachsen auch in der Fläche und seiner kulturell und geschichtlich gewachsenen Vielfalt zu erhalten. Diese Position wird in der Enquete-Kommission allerdings nur noch von den Nationaldemokraten vertreten.
 
Deswegen habe ich um so weniger Verständnis dafür, wenn uns der Ausschußvorsitzende Heinz Eggert auch noch ideologische Diskussionen über das angebliche Betreiben ‚nationalsozialistischer Propaganda‛ seitens der NPD aufzwingt, bloß weil mein Ausschußkollege Lennart Aae unbestreitbare Daten aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts erwähnt. Gerade vor dem Hintergrund der Aufgabe ganzer sächsischer Orte muß man sich ernsthaft fragen: Haben die etablierten Politiker wirklich keine anderen Sorgen?
 
Gerade Sachsen und Deutschland leben von ihrer Provinz, die immer in unserer Geschichte ein erstrangiger kultureller und historischer Faktor war. Deswegen muß die Staatsregierung alles erdenklich Mögliche unternehmen, um den Freistaat in der Fläche zu erhalten. Wir müssen um jedes Dorf und seine Bewohner kämpfen!“
 
Verantwortlich:
Arne Schimmer
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0170) 18 74 207
 
]]>

Keine Kommentare möglich.