Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag lehnte heute einen Antrag der FDP ab, mit dem die Liberalen den Fremdsprachenunterricht schon für Erstklässler flächendeckend und obligatorisch einführen wollen. Der Antrag wurde jedoch von der Mehrheit des Parlaments abgelehnt.
Der NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel sagte zur Begründung der ablehnenden Haltung der Nationaldemokraten u.a.:
„Niemand leugnet, daß in einer zunehmend vernetzten und globalisierten Welt die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen wächst und im internationalen Wettbewerb Vorteile mit sich bringt. Die NPD-Fraktion bezweifelt aber, daß es lernpädagogisch sinnvoll ist, schon Erstklässler mit einer Fremdsprache zu konfrontieren. Die angestrebte ‚kommunikative Intelligenz’ im Gebrauch fremder Sprachen setzt aber die Beherrschung der eigenen Muttersprache voraus.“
Genau hier liege jedoch das Problem, so Gansel. Die vielzitierten PISA-Studien belegen eine unzureichende Lesekompetenz deutscher Schüler, die ihre Ursachen im Versagen der etablierten Sprach- und Schulpolitik und in einer nachlassenden Spracherziehung der Eltern habe.
Gansel sagte wörtlich im Plenum des Landtages:
„Heute ist es alles andere als selbstverständlich, daß Kinder vor dem Einschlafen ein Grimm-Märchen vorgelesen bekommen, und wem schon in der Kinderstube der natürliche Umgang mit seiner Mutersprache vorenthalten wird, bei dem braucht man sich später nicht zu wundern, wenn er statt zu Karl May lieber zum Gameboy greift.“
Gansel griff in seiner Rede insbesondere den Vorschlag des CDU-Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, an, der vor einiger Zeit zustimmend von der Erwartung ausging, daß das Deutsche in Deutschland immer mehr zur Sprache der Freizeit absinke, während Englisch zur Sprache des Arbeitslebens werde. Der CDU-Politiker ist deshalb vom „Verein Deutsche Sprache“ zum „Sprachpanscher des Jahres 2006“ gewählt worden.
„Die NPD-Fraktion lehnt eine drohende Kauderwelsch-Sprache durch die Vermischung von Mutter- und Fremdsprache schon bei Grundschülern ab. Im Zeitalter der globalen Durchökonomisierung aller Lebensbereiche muß man daran erinnern, daß Sprache mehr ist als ein bloßes Verständigungsmittel für das Wirtschaftsleben. Sprache ist ein Kultur- und Identitätsgut, das die NPD unbedingt erhalten wissen will“, stellte Gansel abschließend fest.
Verantwortlich:
Holger Szymanski
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 // (0160) 67 23 112
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