Aktuell

Haufen machtbesessener Egozentriker

22.11.2005 | von Frank Franz

In der Suspendierung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sächsischen Landesbank (SachsenLB), Hans-Jürgen Klumpp, sieht die NPD-Fraktion einen weiteren Schritt hin zu einer Klärung nicht nur der unternehmerischen, sondern auch der politischen Verantwortung für diverse Mißstände bei der SachsenLB.

 
Klumpp war in der vergangenen Woche im Zuge der jüngsten Sitzung des Sachsen-LB-Untersuchungsausschusses des Landtages wegen eines Telefonmitschnitts vom Februar 2004 in die Schlagzeilen geraten. In einem Gespräch mit einem Vertrauten des Chefs der Industrie- und Immobilien-Leasing GmbH (IIL), Ludwig Hausbacher, soll er dazu geraten haben, brisante Interna aus dem Bankvorstand an die Öffentlichkeit zu bringen, um so die damaligen Vorstände Michael Weiss und Rainer Fuchs zu diskreditieren. Sowohl die Freundin von Fuchs als auch der Fahrer von Weiß würden Vorteile genießen, weil man ihnen einflußreiche Posten bzw. spottbillige Autos zugeschanzt habe. Noch schwerer wiegt aber Klumpps Hinweis darauf, daß Fuchs mit der Gründung der Gesellschaft Real „faule Immobilienkredite mehr oder weniger abgeschoben“ habe, um so Abschreibungen für die Landesbank zu verhindern. Dieser Vorwurf, den insbesondere die NPD-Fraktion im Landtag immer wieder erhoben hatte und der Grundlage für den zweiten Antrag der NPD auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Februar dieses Jahres gewesen war, wird nun erhärtet.
 
Dr. Johannes Müller, Obmann der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, äußerte zu der Suspendierung von Klumpp:
 
„Klumpp hat sich zweifellos illoyal gegenüber seiner Bank verhalten und braucht sich deshalb auch über seine Suspendierung nicht beklagen. Noch so viele Bauernopfer können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Übernahme der politischen Verantwortung für die Mißstände bei der SachsenLB bislang noch nicht erfolgt ist. Wenn Klumpp sich mit dem Hauptgegner der SachsenLB, dem IIL-Chef Ludwig Hausbacher verbündete, um seinem damaligen Vorstandsvorsitzenden Michael Weiss an den Karren zu fahren, dann verdichtet sich mit seinen Aussagen das Bild der Landesbank als ein Haufen machtbesessener Egozentriker, die offenbar ohne jede richtige Kontrolle schalten und walten konnten, wie sie wollten. Von besonderer Brisanz ist auch die Aussage Klumpps, daß auch der Verwaltungsrat der SachsenLB mit den beiden Immobilien „Reclam-Carée“ in Leipzig und „Staufenbergallee“ in Dresden befaßt war, die die SachsenLB zu astronomisch überhöhten Preisen von dem Hamburger Immobilienkaufmann Lutz Ristow kaufte.
 
Jürgen Klumpp ist mittlerweile der dritte Vorstand, der im Zuge der von der NPD angestoßenen Ermittlungen zu den Mißständen bei der SachsenLB gehen mußte – offensichtlich handelt es sich bei dem von der NPD angestoßenen Untersuchungsausschuß also doch nicht nur um ‚Nazi-Klamauk‛, wie die CDU noch vor einem halben Jahr behauptet hatte. Richtig spannend wird es dann, wenn eines der ‚Bauernopfer‛ die Geduld verliert, und sich zu der politischen Verantwortung von Finanzminister Metz und Ministerpräsident Milbradt äußert.“
 
Verantwortlich:
Arne Schimmer
NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00
www.npd-fraktion-sachsen.de
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