Henry Nitzsche, der CDU-Gegenkandidat des NPD-Politikers Holger Apfel im Bundestagswahlkreis 156, hat genau um den Hintergrund des von ihm von der NPD übernommenen Wahlkampfmottos „Arbeit, Familie, Vaterland“ gewußt.
Gegenüber der in Cottbus erscheinenden Tageszeitung „Lausitzer Rundschau“ bestätigte Nitzsche in der Ausgabe vom 20. August 2005, ihm sei von Anfang an bekannt gewesen, daß die Parole „Arbeit, Familie, Vaterland“ ursprünglich von Henri Philippe Pétain stammt. Wörtlich sagte Nitzsche der Zeitung: „Das ist von Marschall Pétain, da habe ich das her.“ Marschall Pétain hatte ab Juli 1940 als Staatsoberhaupt den als „Republik von Vichy“ bekanntgewordenen französischen Staat geführt, der im Anschluß an den Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich am 22. Juli 1940 entstand und der mit dem Deutschen Reich eng zusammenarbeitete, aber auch von den USA und der Sowjetunion diplomatisch anerkannt wurde.
Der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel äußerte zum Interview des CDU-Politikers in der „Lausitzer Rundschau“:
„Herr Nitzsche hat nachweislich von den historischen Ursprüngen des Mottos gewußt und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ist ihm auch bekannt, daß die NPD unter dem Motto ‚Arbeit, Familie, Vaterland’ ihren letzten Bundesparteitag im thüringischen Leinefelde veranstaltet hat, da die Medien damals ausführlich über den Bundesparteitag berichtet hatten.
Den Rücktrittsforderungen an Nitzsche von Seiten des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD), des SPD-Generalsekretärs Klaus-Uwe Benneter (SPD) und von der Vorsitzenden der Grünen, Claudia Roth, kann ich mich nur anschließen – aber nicht deshalb, weil Nitzsche das Motto ‚Arbeit, Familie, Vaterland’ verwendet hat, sondern weil die Heuchelei der sächsischen CDU im Umgang mit der NPD schlicht und einfach unerträglich ist. Einerseits werden wir als ‚Extremisten’ und ‚Neo-Nationalsozialisten’ verteufelt, andererseits imitiert die Sachsen-Union die Programmatik und zentrale Aussagen der NPD immer wieder bis ins Detail, wie es zuletzt beim Positionspapier der Jungen Union Sachsen/Niederschlesien zum volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff geschehen ist.
Einerseits verteufeln und dämonisieren, andererseits abschreiben – das kann nicht angehen. Die NPD wird in ihrem Wahlkampf im Wahlkreis Kamenz-Hoyerswerda-Großenhain mit aller gebotenen Deutlichkeit klarmachen, daß sie das Motto ‚Arbeit, Familie, Vaterland’ als erstes verwendet hat und Nitzsche nur als plumper Polit-Plagiator auftritt.
Herr Nitzsche wird es ohnehin nicht mehr lange in seiner Partei aushalten. Entweder geht er von selbst oder er wird hinausgeworfen. Ein zweiter Fall Hohmann ist absehbar. Irgendeine politische Bedeutung würde Herr Nitzsche im Falle seiner Wahl in Berlin ohnehin nicht haben. Deshalb sollten die Wähler lieber gleich das Original wählen: die NPD.“
Verantwortlich:
Holger Szymanski
Pressesprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 49 00 / (0160) 67 23 112
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