Der NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel bezog sich in seiner Rede zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens durch alliierte Bomberverbände auf den Historiker Jörg Friedrich und den ehemaligen estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri.
Jürgen Gansel weist darauf hin, daß die erste sprachliche Verbindung des Begriffes „Holocaust“ mit den alliierten Luftbombardements deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg nicht von einem nationalen oder rechten Politiker vorgenommen wurde, sondern von dem Historiker Jörg Friedrich. Beinahe alle Rezensenten seiner beiden Bücher „Der Brand“ und „Brandstätten“ gingen auf die in ihnen enthaltenen sprachlichen Analogien zum Holocaust ein, ohne daß damals eine Verurteilung des Autors oder ein Verbot seiner Bücher gefordert wurde.
Jörg Friedrich selbst bestätigte die sprachlichen Parallelen in einem Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk, das am 1. November 2004 geführt wurde. Jörg Friedrich wurde in dem Interview gefragt:
„Der emeritierte Bielefelder Geschichtsprofessor Hans-Ulrich Wehler bemängelt Ihre Sprache in „Der Brand“: Bombenopfer würden bei Ihnen zu „Ausgerotteten“ und Luftschutzbunker zu „Krematorien“. Für Wehler eine „unverhohlene sprachliche Gleichstellung“ mit dem Holocaust. Wie sehen Sie das?“
Jörg Friedrich: „In einem Haus, das nach einer Bombardierung wie eine Fackel lodert, stecken die Einwohner überwiegend im Keller des Hauses. Da entwickeln sich Temperaturen bis zu 800 Grad. Die menschlichen Überreste, die nach Abkühlung der Gemäuer herausgeholt werden, sind Aschenhäufchen. Ihnen widerfährt das, was einer üblichen Leiche in einem Krematorium jedes x-beliebigen deutschen Friedhofs widerfährt. Man mag aus Geschmacksgründen das nicht als Krematorium bezeichnen, sondern als eine Menschenverbrennungsanlage. Wenn Wehler aber meint, das Anstößige an dieser ganzen Angelegenheit sei nicht die Massenverbrennung, sondern die Wahl eines Wortes, dann kann ich dem nicht folgen. Das Erschütternde wird nicht durch Worte vermittelt, sondern durch die Ereignisse.“ (Quelle: www.wdr.de)
Weiterhin weist Jürgen Gansel darauf hin, daß nicht nur Hermann Göring, sondern auch der britische Premierminister Winston Churchill selbst im Jahre 1945 im Hinblick auf die Luftangriffe auf deutsche Städte von „Terrorbombardements“ sprach. (Quelle: Dr. Horst Boog, ehem. leitender wissenschaftlicher Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Freiburg im Interview mit der Wochenzeitung „Junge Freiheit“)
Auch der Begriff „Canossa-Republik“, dessen Verwendung Jürgen Gansel in der Landtagssitzung am 21. Januar 2005 einen Ordnungsruf des Präsidenten einbrachte, stammt ursprünglich nicht von einem nationalen oder rechten Politiker in Deutschland, sondern von dem ehemaligen estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri, der anläßlich des 5. Jahrestages der Deutschen Einheit 1995 in Berlin in einer Festrede darüber rätselte, warum die Deutschen so wenig Respekt vor sich selbst hätten. Deutschland sei, so Meri, eine Art „Canossa-Republik“ geworden, eine „Republik der Reue“.
Abschließend erklärte Gansel:
„Ich fordere Politik und Medien dazu auf, endlich wieder auf den Boden einer argumentativen Auseinandersetzung zurückzukehren, anstatt einer schlechten bundesdeutschen Tradition folgend immer nur nach Staatsanwälten und Gerichten zu rufen.“
Verantwortlich:
Holger Szymanski
Pressereferent der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
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